
Am 2. Juli 2025 hat das Präsidium des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) neue Leitlinien zum Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI) beschlossen. Diese Leitlinien sollen die Integration von KI-Systemen, die neue Inhalte erzeugen, in verschiedene Bereiche wie Forschung, Lehre, Transfer, Administration und Infrastruktur fördern. In einer Welt, in der digitale Technologien zunehmend dominieren, ist das KIT bestrebt, dies aktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Professorin Kora Kristof, die Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, hebt hervor, wie wichtig es ist, die Chancen, die generative KI bietet, zu nutzen, während gleichzeitig wissenschaftliche Integrität, ethische Verantwortung und Datenschutz gewahrt bleiben. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bietet das KIT Unterstützung und verschiedene KI-Tools an.
Vorsichtige Herangehensweise an generative KI
Deutsche Hochschulen zeigen sich gegenüber dem Einsatz generativer KI in der Ausbildung zurückhaltend, was zum Teil auf Bedenken hinsichtlich Plagiaten, Datenschutz und der potenziellen Abwertung akademischer Leistungen zurückzuführen ist. Die neuen Leitlinien am KIT fordern eine kritische Bewertung der durch generative KI-Tools erzeugten Ergebnisse. Die Studierenden und Mitarbeitenden sind zudem verpflichtet, die Datenschutz- und Urheberrechtsbestimmungen sowie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis einzuhalten.
Zusätzlich reagiert das KIT auf den gestiegenen Bedarf an digitaler Bildungskompetenz. Ein Innovationsraum für generative KI wurde eingerichtet, der Mitarbeitenden und Studierenden helfen soll, „genKI-fit“ zu werden. Die Entwicklung von KI-Tools bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Auswahl und Nutzung der verfügbaren Tools im Studium und in der Lehre.
Risiken und Chancen
Eine weitere Perspektive auf die Nutzung von generativer KI in Bildungseinrichtungen findet sich in den Analysen der Goethe-Universität Frankfurt. Der aktuelle Markt hält zahlreiche innovative, oft kostenfreie KI-Tools bereit, jedoch bringt dies auch erhebliche Risiken mit sich. Dazu zählen die Verletzung des Urheberrechts, unzureichender Datenschutz und mangelnde Chancengleichheit zwischen den Nutzenden, da oft die leistungsfähigen Modelle nur gegen Gebühr zur Verfügung stehen.
Jedoch an der Goethe-Universität wurde ein AI-ToolLab eingerichtet, welches als Community of Practice fungiert und sich mit der Erprobung von Tools beschäftigt. Ziel ist es, die Tools kontinuierlich weiterzuentwickeln und sie als Service für die gesamte Universität anzubieten.
In vielen Hochschulen steht daher sowohl die Verantwortlichkeit im Umgang mit generativer KI als auch die Entwicklung von entsprechenden Fortbildungsangeboten im Vordergrund. Die Ansätze, die am KIT und an anderen Universitäten verfolgt werden, spiegeln den Wunsch wider, die Vorteile von KI in der Bildung zu realisieren, während gleichzeitig die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Risiken zu minimieren.