
In jüngster Zeit hat sich im Bildungssektor in Deutschland ein bemerkenswerter Aufschwung hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter in der Forschung und Lehre vollzogen. Laut den neuesten Entwicklungen im CEWS-Hochschulranking hat Baden-Württemberg seit 2021 einen sprunghaften Anstieg im Länderranking verzeichnet und bewegt sich nun im oberen Mittelfeld. Dies hat positive Auswirkungen auf die Universitäten im Land, insbesondere die Universität Hohenheim in Stuttgart, die in mehreren Bereichen herausragende Ergebnisse erzielt hat. Die Universität hat sich in vier von sechs Indikatoren der Gleichstellungsstudie in der Spitzengruppe platziert, während sie in den beiden weiteren Kategorien im Mittelfeld liegt. Diese Unterschiede basieren auf einer umfassenden Auswertung der Frauenanteile im Jahr 2023 und den relativen Zuwächsen von 2018 bis 2023, die vom CEWS durchgeführt wurde, wie Uni Hohenheim berichtet.
Die aktuellen Zahlen der Universität Hohenheim werden am 18. Juli 2025 im Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten veröffentlicht. Die Statistiken zeigen, dass im Jahr 2023 nahezu jede zweite Promotionsstelle an der Universität von einer Frau besetzt war – der Frauenanteil bei Promotionen lag bei beeindruckenden 48,55%. Darüber hinaus haben 28,57% der Habilitationen eine Frau abgelegt, und bei den Juniorprofessuren betrug der Anteil an Professorinnen 50%. Über den Zeitraum von 2021 bis 2023 stellen Wissenschaftlerinnen 43,24% des promovierten wissenschaftlichen Personals, im Vergleich zu 41,16% im Jahr 2018. Es ist erwähnenswert, dass der Frauenanteil der Professorinnen an der Universität Hohenheim im Jahr 2023 bei 30,51% liegt, was über dem Landesdurchschnitt ist.
Gleichstellung auf Bundesebene
Im gesamten Bundesgebiet wird die Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen weiterhin kritisch betrachtet. Während Baden-Württemberg Fortschritte meldet, führen Berlin und Bremen das deutschlandweite Ranking an, gefolgt von Hamburg. Nach Angaben von Forschung und Lehre zeigen die besten Universitäten im Ranking, wie die Hertie School in Berlin und die Universitäten Duisburg-Essen sowie Hildesheim, eine nahezu perfekte Punktzahl. Die Methodik des Rankings hat sich in diesem Jahr ebenfalls verändert, sodass nun Schwellenwerte zur Bewertung verwendet werden, was neue Anreize für Gleichstellungspolitiken schaffen soll.
Trotz der Fortschritte gibt es weiterhin erhebliche Herausforderungen. Der Frauenanteil in der Forschung und Entwicklung (F&E) bleibt in Deutschland unterrepräsentiert, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Im Jahr 2021 betrug der Anteil der Frauen im F&E-Sektor nur 29,4%, was einen der niedrigsten Werte in der EU-27 darstellt. Während der EU-Durchschnitt bei 33,7% liegt, zeigt sich in Deutschland ein langsamer Anstieg, der von 26,8% im Jahr 2011 auf die aktuellen 29,4% gestiegen ist. Frauen sind insbesondere in den Forschungsabteilungen deutscher Unternehmen unterrepräsentiert, wo ihr Anteil im Jahr 2021 bei nur 15,6% lag.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz positiver Entwicklungen in bestimmten Hochschulen und Bundesländern die gesamte Gleichstellungslandschaft in Deutschland noch Raum für Verbesserungen bietet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bemühungen um Gleichstellung in den kommenden Jahren entwickeln werden.