
Am 3. Juli 2025 wird die Herausforderung, extremistische Strömungen zu erkennen und zu begegnen, zunehmend präsenter. Diese Bewegungen haben in den letzten Jahren nicht nur in der realen Welt, sondern auch im digitalen Raum an Sichtbarkeit gewonnen. Die Frage, ob Individuen provozieren oder tatsächlich extremistische Haltungen entwickeln, stellt Fachkräfte vor neue Herausforderungen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, bietet die Pädagogische Hochschule Heidelberg seit 2021 ein umfassendes Kontaktstudium zur Prävention von Extremismus und Radikalisierung an, das sich gezielt an Fachkräfte richtet, die mit jungen Menschen arbeiten. Laut PH Heidelberg startet der nächste Kurs im November 2025, und Interessierte können sich ab sofort anmelden.
Das Kontaktstudium ist kostenpflichtig und unterteilt sich in drei thematische Blöcke, die jeweils aus 1,5 Online-Seminartagen sowie Selbstlernphasen von zwei bis sechs Wochen bestehen. Die vermittelten Themen umfassen religiös motivierten Extremismus, den Radikalisierungsprozess sowie aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Europa. Die Blöcke kombinieren forschungsbasierten Input mit Fallbeispielen und Anwendungsaufgaben.
Pädagogische Ansätze und Weiterbildungsmöglichkeiten
Der komplette Kurs wird von einem erfahrenen Team geleitet, das unter der Leitung von Professorin Dr. Havva Engin steht. Unterstützung erhalten sie von Dženeta Isaković und Günther Bubenitschek. Im Rahmen der Weiterbildung haben die Teilnehmer auch die Gelegenheit, sich in einem Gruppenaustausch mit Expert:innen aus verschiedenen Praxisfeldern auszutauschen. Weitere Informationen zur Anmeldung sind bis zum 15. Oktober 2025 unter www.ph-heidelberg.de/professional-school verfügbar.
Zusätzlich zu den Programmen an der PH Heidelberg wird in der Fortbildungslandschaft ein umfassendes Angebot zur Unterstützung der Präventionsarbeit präsent sein. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb.de) listet beispielsweise mehrere Veranstaltungen im Jahr 2023 auf, wie etwa die Online-Fortbildung „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Netz begegnen“, die vom 9. Oktober bis 18. Dezember 2023 stattfindet.
Viele der Fortbildungen beschäftigen sich mit innovativen Ansätzen der politischen Bildung und der universellen Präventionsarbeit. Weitere Themen erstrecken sich von der Radikalisierung bis hin zu spezifischen Herausforderungen, die sich aus dem Terrorismus in Israel ergeben. Die vielfältigen Angebote zielen darauf ab, Fachpersonen in der Präventionsarbeit zu unterstützen und fortlaufend zu qualifizieren.
E-Learning und Forschung
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Weiterbildung zur Extremismusprävention ist das E-Learning. Dies wird durch das Projekt „Aktivierung von Angehörigen von Heilberufen für das Thema Extremismusprävention durch Qualifizierung und Vernetzung“ gestützt, welches unter der Leitung von Dr. Thea Rau am Universitätsklinikum Ulm steht. Eine enge Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe für Gewalt, Entwicklungspsychopathologie und Forensik verdeutlicht die interdisziplinäre Herangehensweise.
Das Projektteam, das Fachleute aus verschiedenen Bereichen umfasst, beinhaltet sowohl Psychologen als auch Sozialarbeiter, die spezifische Expertise im Umgang mit Radikalisierungsprozessen und Extremismus mitbringen. Diese Diversität an Fachwissen soll dazu beitragen, neue Perspektiven und effektive Interventionen in der Präventionsarbeit zu entwickeln.
Durch die Kombination von Präsenzveranstaltungen, Online-Fortbildungen und praxisorientierten Ansätzen verfolgt die Bildungslandschaft das Ziel, Fachkräfte für die Herausforderungen der Extremismusprävention zu rüsten. Die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden stehen im Mittelpunkt, um jungen Menschen ein sicheres Umfeld zu bieten und ihre Resilienz gegenüber extremistischen Ideologien zu stärken.