
Am 3. Juli 2025 berichtete das Universitätsrechen- und Medienzentrum (URMZ) von der Technischen Universität Ilmenau über erhebliche Störungen im IT-Netzwerk, die auch die Universität Erfurt betroffen haben. Die Störungen beeinflussten die Nutzung erheblicher Systeme wie Exchange, Outlook und Moodle, was zu bedeutenden Beeinträchtigungen des Hochschulbetriebs führte.
Das URMZ teilte mit, dass die Ursachen für die Probleme bereits identifiziert worden seien und man aktiv an deren Behebung arbeite. Die Nutzer der Systeme wurden um Geduld gebeten, während die Techniker des Rechenzentrums daran arbeiteten, die Störungen zu beseitigen. Um 16.30 Uhr konnte schließlich Entwarnung gegeben werden: Die Systeme sind wieder voll funktionsfähig, und das URMZ sprach den Nutzern Dank für ihre Geduld aus.
Technologischer Hintergrund
Ein wichtiger Bestandteil der technologischen Infrastruktur an der TU Ilmenau ist der im Juni 2021 installierte GPU Compute Cluster. Dieser Cluster besteht aus mehreren NVIDIA-GPUs, die miteinander verbunden sind, um die Rechenleistung drastisch zu erhöhen. Im Detail umfasst der Cluster:
- 7 GPU-Server
- 320 CPU-Cores
- 5 Terabyte Hauptspeicher (RAM)
- 36 NVIDIA A100 Tensor-Core GPUs
- 1,44 Terabyte Grafikspeicher insgesamt
- Verbindung über ein 200Gbit/s latenzarmes Netzwerk
Durch die Kombination dieser Komponenten ist der Cluster in der Lage, große Datenmengen effizient zu verarbeiten, was für kommende Forschungsprojekte der TU Ilmenau entscheidend sein wird. Aktuell profitieren Projekte wie „Engineering for Smart Manufacturing (E4SM)“, gefördert von der Carl-Zeiss-Stiftung, und „ThurAI“, ein interuniversitäres Projekt, das im April 2021 gestartet wurde, von dieser hochmodernen Technologie.
Cybersecurity-Herausforderungen
Allerdings sind mit der Nutzung solcher leistungsfähigen Cluster auch Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit verbunden. Laut einem Bericht auf LinkedIn erfordern die steigenden Anforderungen an die Rechenzentren proaktive Maßnahmen, um sensible Forschungsdaten und geistiges Eigentum zu schützen. Diese Daten können persönlich identifizierbare Informationen (PII) oder proprietäre Algorithmen umfassen, deren Verlust erhebliche Reputationsschäden für die Universität zur Folge haben könnte.
Die Risiken sind vielschichtig und beinhalten unter anderem Datenverletzungen, Ransomware-Angriffe und die Gefahr von Interna, die durch interne und externe Akteure ausspioniert werden. Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, sind verschiedene Strategien unumgänglich, darunter:
- Risikobewertung zur Identifizierung von Bedrohungen und Schwachstellen
- Implementierung von Zugriffssteuerungen, um nur autorisierten Personen Zugriff zu gewähren
- Verschlüsselung von Daten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung
- Netzwerksegmentierung zur Isolierung von GPU-Clustern vom Hauptnetzwerk
- Regelmäßige Aktualisierung der Clusterkomponenten zur Minimierung von Schwachstellen
- Entwicklung von Notfallplänen zur schnelleren Reaktion auf Sicherheitsvorfälle
- Schulungen zur Sensibilisierung der Nutzer für Cybersicherheit
- Kontinuierliches Monitoring zur schnellen Erkennung von anomalies
Die Implementierung dieser Maßnahmen ist entscheidend, um die Integrität der akademischen Forschung zu gewährleisten und das Vertrauen von Stakeholdern und der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten. Die Universitäten müssen weiter zusammenarbeiten, um diese Herausforderungen im digitalen Zeitalter zu meistern.