
Am 8. Juli 2025 feiert die Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld ihr 50-jähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Anlass wird ein Offizieller Festabend für geladene Gäste veranstaltet. Zudem lädt die Fakultät am Samstag, den 12. Juli, von 11 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in die zentrale Halle des Universitätshauptgebäudes ein. Unter dem Motto „Chemie zum Anfassen und Mitnehmen“ erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm.
Die Feierlichkeiten zur Halbjahresfeier bieten Mitmach-Experimente für alle Altersstufen, eine spannende Experimentalvorlesung und praktische Experimente im teutolab-chemie. Es wird keine Anmeldung benötigt, sodass jeder die Möglichkeit hat, das faszinierende Feld der Chemie hautnah zu erleben.
Ein Blick in die Geschichte
Gegründet wurde die Fakultät für Chemie im Juli 1975 mit dem Fokus auf molekülbasierte Materialien. Der erste Dekan, Professor Dr. Thomas Dorfmüller, prägte die ersten Jahre der Fakultät. Besonders hervorzuheben sind die Meilensteine der Fakultät, wie die Genehmigung eines Sonderforschungsbereichs im Jahr 2002 und die Einführung einer bilateralen Graduiertenschule im Jahr 2016. Diese Entwicklungen stellen wichtige Fortschritte in der Forschung und Lehre dar.
Der aktuelle Dekan, Professor Dr. Thomas Hellweg, blickt optimistisch in die Zukunft und betont, dass die Fakultät neue Ideen verfolgt und bereit ist, sich den Herausforderungen der nächsten 50 Jahre zu stellen. Ein Teil dieser Vision umfasst die Planung neuer Studiengänge, die sich auf nachhaltige Chemie konzentrieren und ab dem Wintersemester 2026 angeboten werden sollen, einschließlich eines englischsprachigen Masterstudiengangs.
teutolab-chemie und die Motivation für Chemie
Das teutolab-chemie, gegründet am 4. Februar 2000, ist das erste Mitmachlabor für Schulklassen in Deutschland. Initiatorin Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus und das Lehrer*innenteam fördern durch gezielte Experimente die Begeisterung für naturwissenschaftliche Fächer und stärken die Verbindung zwischen Schulen und der Universität Bielefeld. Die Hands-on-Philosophie steht dabei im Vordergrund und ermutigt Schüler*innen zu eigenständigem Experimentieren.
Über die Jahre hat sich ein nationales und internationales Netzwerk mit über 70 Satellitenlaboren entwickelt. Aktuell wird das teutolab-chemie von Professorin Dr. Angelika Kühnle geleitet, die gemeinsam mit einem engagierten Team daran arbeitet, die Interdisziplinarität und den Einsatz digitaler Medien in der chemischen Bildung zu stärken.
Nachhaltige Chemie als Zukunftsthema
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, spielt die Chemie eine zentrale Rolle. Chemie ist nicht nur in Handys und Kleidung, sondern auch in zahlreichen Haushaltsprodukten allgegenwärtig, und nachhaltige chemische Verfahren können zur Umweltentlastung beitragen. Das Konzept der nachhaltigen Chemie wird zunehmend in den Lehrplänen integriert, obwohl es bislang in schulischem und außerschulischem Unterricht oft wenig vertreten war. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, um das Interesse von Kindern und Jugendlichen für den Umweltschutz und die Ressourceneffizienz zu wecken.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat verschiedene Bildungsansätze entwickelt, die experimentelles Lernen fördern. Themen wie Stoffkreisläufe, Recycling und Kompostierung sowie Wärmeflussregulierung werden behandelt, sodass Schüler*innen den Kreislaufgedanken intensiv erkunden können. Katalysatoren werden vorgestellt, um zu zeigen, wie chemische Reaktionen effizienter ablaufen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld ein bedeutender Akteur in der chemischen Bildung und Forschung ist. Mit ihrem umfangreichen Programm beim 50-jährigen Jubiläum und ihren langfristigen Zielen für nachhaltige Chemie zeigt sie sowohl ihre Tradition als auch ihre Fortschrittlichkeit. Die Veränderungen, die angestoßen werden, könnten den Weg für die nächste Generation von Chemiker*innen ebnen und das Interesse an diesem faszinierenden Fachgebiet nachhaltig fördern.