
Die Universität Bremen hat sich als erste Hochschule in Deutschland der Initiative „Save Social“ angeschlossen, mit der Absicht, ein freies und demokratisches Internet zu fördern. Laut uni-bremen.de zielt die Initiative darauf ab, alternative offene soziale Netzwerke zu stärken und den Einfluss großer Technologieunternehmen aus den USA und China zu begrenzen. Insbesondere warnt „Save Social“ vor der Konsolidierung von Meinungsmacht, die eine Gefahr für die Demokratie darstellt.
Jutta Günther, die Rektorin der Universität Bremen, hat den Aufruf als erste Vertreterin einer deutschen Hochschule unterzeichnet. In ihrer Stellungnahme äußert sie Besorgnis über die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft und betont die Notwendigkeit, Wissenschaftsfreiheit und demokratische Werte zu unterstützen. Der große Einfluss von wenigen Plattformen auf die öffentliche Meinungsbildung ist ein zentrales Anliegen der Initiative, die auch rund 250.000 Unterstützer umfasst, wie auf butenunbinnen.de berichtet wird.
Ein Aufruf zu Solidarität und Aktion
Die Universität Bremen hat seit 2023 die Plattform X (ehemals Twitter) verlassen und nutzt nun Mastodon als alternative soziale Netzwerklösung, die auf dezentralen Servern basiert. Björn Staschen, ein Medienwissenschaftler und Mitinitiator von „Save Social“, unterstützt diesen Schritt und sieht in der Initiative einen Weg, die Macht der Tech-Konzerne einzuschränken. Zu den Unterzeichnern der Initiative gehören auch zahlreiche Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Medienschaffende, die ihre Stimme für einen offenen Austausch im Internet erheben.
Die Initiative hat également Unterstützung vom Deutschen Journalisten-Verband, der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union sowie von Greenpeace erhalten. Diese Gruppen fordern aktive Investitionen seitens der EU sowie von Bund und Ländern in die Entwicklung und Nutzerfreundlichkeit alternativer Plattformen. Im Mittelpunkt steht die dringende Notwendigkeit, die Möglichkeit für den gemeinnützigen Betrieb solcher Plattformen zu schaffen, um Demokratisierung im digitalen Raum voranzutreiben.
Die Herausforderungen der digitalen Demokratie
Die Debatte um die Digitalisierung und deren Einfluss auf die Demokratie ist nicht neu. Auf bpb.de werden wichtige Fragen aufgeworfen: Welche Veränderungen bringt die Digitalisierung mit sich, und wie sind diese für die politische Bildung relevant? Die fortschreitende digitale Vernetzung hat nicht nur die Art und Weise, wie wir kommunizieren, verändert, sondern auch die Struktur der Öffentlichkeit und die Transparenz politischer Institutionen beeinflusst.
Die Problematik erstreckt sich über technische Aspekte wie die Geheimhaltung und Nachvollziehbarkeit von digitalen Wahlen bis hin zu einer Zunahme von Fragmentierung und Polarisierung in der öffentlichen Meinung. Dennoch gibt es auch positive Aspekte, da die digitale Kommunikation die Repolitisierung der Demokratie fördert, indem sie neue Formen der Partizipation ermöglicht. Dies erfordert jedoch eine verstärkte politische Bildung, um Bürger:innen den reflektierten Umgang mit digitalen Werkzeugen zu ermöglichen.
Die Universität Bremen zeigt mit ihrem Engagement in der Initiative „Save Social“ eine klare Positionierung gegenüber den Herausforderungen der digitalen Welt und deren Einfluss auf die Demokratie. In einem sich schnell verändernden digitalen Umfeld ist die Förderung eines offenen, demokratischen Austausches von entscheidender Bedeutung.