
Dr. Ryan Sweke, ein renommierter Quantenphysiker, hat kürzlich die Berufung auf den Deutschen Forschungslehrstuhl am African Institute for Mathematical Sciences (AIMS) in Kapstadt, Südafrika, erhalten. Diese bedeutende Auszeichnung wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung im Rahmen ihrer Forschungslehrstuhlprogramme verliehen. Sweke, der auch als Humboldt-Fellow an der Freien Universität Berlin tätig ist, wird seine neue Position im Januar 2025 antreten. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Quantencomputing, Quanteninformation und Quanten-Maschinenlernen (QML).
Sweke hat an der University of KwaZulu-Natal promoviert, wobei seine Dissertation sich mit quantenalgorithmischer Simulation offener Quantensysteme befasste. Zuvor war er als Humboldt-Postdoktorand und später als Seniorpostdoc an der Freien Universität Berlin bis 2022 beschäftigt. In den folgenden zwei Jahren war er bei IBM Quantum in Kalifornien tätig, wo er seine Expertise vertiefte.
Förderung und Kooperation
Die Rückkehr von Sweke nach Berlin wird durch die Alexander von Humboldt-Stiftung und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt. Die Forschungskooperation zwischen dem AIMS und der Freien Universität Berlin soll nachhaltige Forschungsinitiativen entwickeln und die Brücke zwischen den europäischen und afrikanischen Forschungszentren stärken. Besonders betont wird die Bedeutung dieser Kooperation für die internationale Sichtbarkeit der Humboldt-Initiative.
Sweke wird eng mit Prof. Jens Eisert vom Dahlem Center for Complex Quantum Systems zusammenarbeiten, um innovative Forschungsprojekte zu Quantenalgorithmen und QML zu leiten. Zu den wichtigen Projekten, die in dieser Kooperation angestoßen werden, zählen der Exzellenzcluster MATH+, die Initiative Berlin Quantum und das DFG Schwerpunktprogramm CRC 183, die allesamt darauf abzielen, neue Technologien für die digitale Zukunft zu entwickeln.
Humboldt-Professur für Andreas Winter
Eine weitere bedeutende Entwicklung in der Quantenforschung ist die Ernennung von Andreas Winter zur Humboldt-Professur an der Universität zu Köln. Am 5. Mai 2025 erhielt er diesen prestigeträchtigen Preis, der mit fünf Millionen Euro dotiert ist und als einer der höchstdotierten Forschungspreise in Deutschland gilt. Winter trat seine Position für „Quantum Information and Computing“ am 1. April 2025 an und plant die Gründung eines internationalen Zentrums für Quanteninformationstheorie in Köln.
Winter bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner früheren Lehrtätigkeit an den Universitäten Bristol und Barcelona mit. Er ist bekannt für seine Beiträge zur Quanten-Shannon-Theorie, die die Grenzen der modernen Informationstechnologien hinterfragt. Die Universität zu Köln strebt darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ML4Q „Materie und Licht für Quanteninformation“ an, um die Entwicklungen in der Quanteninformatik voranzutreiben.
Internationale Initiative und Feierlichkeiten
Im Januar 2025 wird die Humboldt-Universität zu Berlin ein internationales Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie einläuten. Die Auftaktveranstaltung findet am 14. Januar 2025 statt und verspricht mit einem Vortrag des Nobelpreisträgers Wolfgang Ketterle über den gesellschaftlichen Wert der Quantenwissenschaften sowie einer Podiumsdiskussion über die zukünftigen Herausforderungen der Quantenphysik große Aufmerksamkeit. In Berlin wird an mehr als zehn Arbeitsgruppen im Bereich Quantenphysik geforscht, mit einem besonderen Fokus auf Quantenoptik.
Die Initiative „Berlin Quantum“ zielt darauf ab, die Stadt als internationales Zentrum für Quantentechnologien zu etablieren und bietet unter anderem ein Co-Working-Space für Quantenforscher in Berlin-Adlershof, bekannt als Leap. Das Interesse an der Eröffnungsveranstaltung ist bereits groß, und es werden kurzfristig verfügbare Plätze vor Ort angeboten, während die Veranstaltung auch per Livestream auf YouTube verfolgt werden kann.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie dynamisch und zukunftsweisend die Quantenforschung in Deutschland ist und wie wichtig internationale Kooperationen für den Fortschritt in diesem innovativen Wissenschaftsbereich sind.