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Wettbewerb macht Menschen unehrlich: So beeinflusst der Drang zu gewinnen!

Eine neue Studie von Prof. Dr. Simon Dato an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht zeigt alarmierende Ergebnisse über den Einfluss von Wettbewerbsdruck auf das moralische Verhalten von Menschen. Diese Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit Forschenden aus Karlsruhe und Wellington entstand, untersucht insbesondere, wie Lügen in Wettbewerbsumgebungen gefördert werden. Die Ergebnisse wurden jüngst in der renommierten European Economic Review veröffentlicht.

In einem Online-Experiment, an dem über 1.000 Teilnehmer beteiligt waren, erforschte Dato zwei unterschiedliche Szenarien: einen klassischen Wettbewerb, bekannt als „Winner takes it all“, und eine individuell bewertete Situation. In beiden Fällen waren die finanziellen Anreize zum Lügen identisch. Überraschenderweise zeigten die Ergebnisse, dass Menschen in Wettbewerbssituationen häufiger lügen, nicht aufgrund der finanziellen Vorteile, sondern um zu gewinnen. Der psychologische Reiz des Gewinnens, namentlich der „Desire-to-win“-Effekt, verdrängt moralische Bedenken.

Negative Externalitäten und deren Ignoranz

In der Untersuchung wurde zudem festgestellt, dass die negative Externalität – also der Schaden, den Lügen für andere verursachen kann – statistisch insignifikant war. Dies weist darauf hin, dass in Wettbewerbssituationen der Fokus auf dem individuellen Gewinn oft wichtiger ist als mögliche negative Effekte auf Dritte.

Die Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht nur theoretisch, sondern hat auch praktische Implikationen für die Unternehmenswelt. Dato und sein Team warnen, dass Anreizsysteme, die auf Wettbewerb basieren, unehrliches Verhalten in Unternehmen fördern können. Moralische Appelle oder das Bekenntnis zu sozialer Verantwortung reichen oft nicht aus, um die damit verbundenen ethischen Probleme zu beheben. Vor allem sollten bei leistungsorientierten Boni, Rankings und Auswahlverfahren die ethischen Nebenwirkungen stärker beachtet werden.

Externe Effekte in der Wirtschaft

Ergänzend zu Dato’s Erkenntnissen ist es wichtig, die Rolle von externen Effekten in wirtschaftlichen Transaktionen zu betrachten. Laut Informationen der Universität Graz gibt es auf Märkten sowohl Vorteile als auch Kosten, die sowohl Käufer als auch Verkäufer betreffen. Dabei müssen auch die Umweltauswirkungen in die wirtschaftlichen Überlegungen integriert werden.

Externe Effekte, die durch Markttransaktionen verursacht werden, betreffen häufig Dritte und bleiben in der Regel unbeachtet, wenn Unternehmen ihre Produktion planen. Verbraucher sind oft nicht bereit, ihre Kaufentscheidungen an diese externen Effekte anzupassen, was die Dringlichkeit einer Regulierung zur Berücksichtigung sozialer und ökologischer Auswirkungen verdeutlicht.

Die Verbindung zwischen den Ergebnissen von Dato’s Studie und den Aspekten der externen Effekte verdeutlicht, dass unehrliches Verhalten nicht nur individuelle Konsequenzen hat, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft hervorruft. Ein gerechterer und verantwortungsvollerer Umgang mit Wettbewerb und externen Effekten könnte dazu beitragen, die Integrität in wirtschaftlichen Transaktionen zu stärken.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ebs.edu
Weitere Infos
was-studieren.uni-graz.at

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