
Am 4. Juli 2025 tagte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) und fällte entscheidende Beschlüsse für die Zukunft der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) in Deutschland. Unter den vorgestellten Initiativen erhielt das Konsortium „NFDI4Culture“, das unter Ko-Trägerschaft der Universität Paderborn steht, eine positive Förderentscheidung für seine zweite Projektphase. Diese Entscheidung stellt einen Meilenstein für die Forschung in den Bereichen Architektur, Design und Kunstgeschichte dar, da das Konsortium Daten von über 100 Partnern vereint.
„NFDI4Culture“ wurde 2020 ins Leben gerufen und hat sich in der ersten Förderphase bis 2025 der Errichtung einer deutschlandweiten Forschungsdateninfrastruktur gewidmet. Es bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen an, darunter Beratungs- und Schulungsangebote, Repositorien für die Langzeitsicherung von Daten und Werkzeuge zur Datenverknüpfung. Prof. Dr. Thomas Tröster von der Universität Paderborn hob die Bedeutung der Fortführung von „NFDI4Culture“ hervor und betonte, wie wichtig es sei, die entstehenden Strukturen weiter zu stärken.
Ziele und Visionen der zweiten Förderphase
Die kommende Phase, die 2025 beginnen wird, verfolgt das Motto „Shared Data, Shared Practice, Shared Knowledge“. Das Konsortium plant, seine Strukturen auszuweiten und zu stabilisieren, um den Wissenstransfer zwischen Forschung, Politik und Gesellschaft zu fördern. Besonderes Augenmerk liegt auf der Beantwortung relevanter Fragen zur Forschungssoftware und Künstlicher Intelligenz. In der zweiten Förderphase werden 17 neue Partner hinzukommen, die zusätzliche Datenbereiche erschließen, insbesondere in den darstellenden Künsten und im Filmerbe.
Zu den Schwerpunkten ab 2025 zählen die Themen Datensouveränität, Resilienz, Datenqualität sowie die Nutzung von KI. Zudem ist eine Integration in europäische Infrastrukturen, wie die European Open Science Cloud, geplant.
Veranstaltungen und Community-Engagement
NFDI4Culture organisiert eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sich auf aktives Forschungsdatenmanagement, Softwareentwicklung und rechtliche Aspekte konzentrieren. Dazu gehören Workshops, Foren, Arbeitsgruppen, Hackathons, Barcamps sowie die jährliche NFDI4Culture Music Award Zeremonie. Diese Events sind darauf ausgelegt, eine dynamische Communitybildung zu fördern und den Austausch zwischen den verschiedenen Fachbereichen zu unterstützen.
Eine Übersicht über bevorstehende NFDI4Culture-Events ist verfügbar, wobei in einigen Fällen eine vorherige Registrierung erforderlich ist. Es gibt auch eine umfassende Dokumentation vergangener Veranstaltungen, um das gesammelte Wissen und die Erfahrungen für künftige Teilnehmer zugänglich zu machen. NFDI4Culture führt zudem regelmäßig wiederkehrende Eventserien durch, wie etwa die Culture Community Plenary oder die Linked Open Data Working Group. Diese Aktivitäten sollen den Dialog innerhalb der Gemeinschaft anregen und die engagierte Zusammenarbeit fördern.
uni-paderborn.de berichtet, dass die Entscheidung zur Fortführung von „NFDI4Culture“ richtungweisend für die künftige Forschungslandschaft ist. Die weitreichenden Konsequenzen dieser Entscheidung werden sich in der Stärkung von Forschungsdateninfrastrukturen und der Förderung einer breiten wissenschaftlichen Zusammenarbeit niederschlagen. In Anbetracht der Perspektiven, die sich durch Künstliche Intelligenz und neue Technologien auftun, ist die Mission von „NFDI4Culture“ relevanter denn je.
nfdi4culture.de stellt sicher, dass die Community aktiv in den Prozess des Forschungsdatenmanagements einbezogen wird und dabei bleibt, Entwicklungen voranzutreiben, die für die Wissenschaft von Bedeutung sind.