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Hildesheim startet neues Studienprogramm zur digitalen Pflege der Zukunft!

Die digitale Zukunft steht vor der Tür, insbesondere für die alternde Gesellschaft in Deutschland. Mit der Gründung der neuen interdisziplinären Abteilung „IT für die sorgende Gesellschaft“ an der Universität Hildesheim im April 2025 wird ein entscheidender Schritt in Richtung Integration von Technologie und sozialer Verantwortung unternommen. Diese Abteilung, am Samelson-Campus im Gebäude D ansässig, wurde von Prof. Dr. Anne Meißner und Prof. Dr. Ralf Knackstedt ins Leben gerufen und fokussiert sich auf Forschung und Lehre an der Schnittstelle von Technologie, Gesundheit, Pflege und Sozialem. Die besondere Aufmerksamkeit gilt den Informationstechnologien im Kontext des demografischen Wandels.

In Deutschland liegt die Geburtenrate unter der Sterberate, während gleichzeitig die Lebenserwartung steigt. Hochrechnungen zeigen, dass bis 2050 die Hälfte der Bevölkerung über 50 Jahre alt sein wird, was weitreichende Anpassungen in Denkweisen, Arbeits- und Service-Kulturen erfordert. Laut Informationen von Fraunhofer IAO leben bereits 2019 etwa 24,37 Millionen Menschen über 60 Jahre in Deutschland, was etwa einem Viertel der Bevölkerung entspricht. Mit dieser demografischen Realität sind neue Lösungen gefragt, um die Bedürfnisse älterer Menschen in einer zunehmend digitalisierten Welt zu adressieren.

Technologische Unterstützung für die ältere Generation

Das Ziel der neuen Abteilung in Hildesheim ist die Entwicklung und Evaluation von Technologien, die nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für sorgende Angehörige und Fachkräfte im Pflegebereich von Bedeutung sind. Die Abteilung gehört zum Forschungsfeld „KI im Alltag“ der Universität Hildesheim und plant eine Beteiligung am Reallabor HULLS, einem Kooperationsprojekt mit der HAWK und der Hochschule Hannover. Der Standort Hildesheim ist von Bedeutung, da er einen führenden Arbeitgeberbereich für Softwarefirmen in der Pflegebranche beherbergt.

Ein neuer Studienschwerpunkt „IT für die sorgende Gesellschaft“ wird im Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik eingeführt. Der Masterstudiengang bietet das Thema als Wahlbereich an, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen, auch solche Studierende, die bisher keinen Bezug zur Pflege hatten. Diese interdisziplinären Verflechtungen werden durch Besuche von Studierenden anderer Studiengänge gefördert.

  • Praktische Lehre durch Firmenkontakte und Exkursionen, z.B. zu den LINGA-Wochen
  • Pilotprojekt „Pflege und Versorgung“ (2021-2025) am St. Bernward Krankenhaus
  • Erste Teilnehmende des Pilotprojekts haben Zertifikate erhalten
  • Programm ermöglicht Teilnahme an universitären Lehrveranstaltungen zu Pflege und Versorgung

Die Notwendigkeit, den technologischen Fortschritt auf die Bedürfnisse älterer Menschen abzustimmen, ist unumstritten. Während ältere Generationen häufig Schwierigkeiten mit neuen Technologien haben, kann digitale Teilhabe wesentlich zur Vermeidung von Isolation beitragen. In einem Fortschrittsbericht der Bundesregierung wurde dies nochmals unterstrichen: „Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheit und zur Unterstützung pflegebedürftiger Personen“ (BMFSFJ).

Die Herausforderungen, unter denen viele ältere Menschen leiden, sind vielfältig: körperliche Einschränkungen, kognitive Verlangsamungen und finanzielle Herausforderungen können zu einer verstärkten Isolation führen. Digitale Hilfsmittel, wie Einkaufshilfen per App, sind daher oft notwendig. Projekte wie GESCCO zielen darauf ab, Netzwerke zu schaffen, die sowohl selbstorganisierte als auch professionelle Unterstützung fördern und durch Aktionstage mit Workshops zur Digitalisierung helfen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Kombination von Digitalisierung und alternder Gesellschaft nicht nur Herausforderungen, sondern auch bedeutende Chancen birgt. Die innovative Herangehensweise der Universität Hildesheim ist ein wichtiger Schritt, um den zukünftigen Anforderungen einer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hildesheim.de
Weitere Infos
blog.iao.fraunhofer.de
Mehr dazu
bmfsfj.de

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