
Am 8. Juli 2025 hielt Prof. Dr. Yvonne Pröbstle an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg ihre Antrittsvorlesung. Im Mittelpunkt der Vorlesung stand die Frage, welche Kompetenzen Kulturmanager*innen benötigen, um den Kulturbetrieb erfolgreich in die Zukunft zu führen. Ihre Überlegungen zur Übertragbarkeit von Future Skills auf das Kulturmanagement bieten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen des Sektors in einer sich ständig verändernden Welt.
Pröbstle betonte die zentrale Bedeutung der Kommunikationskompetenz und der Ambiguitätskompetenz für künftige Kulturmanager*innen. In Zeiten, in denen der Konsens über die Relevanz von Kultur schwindet, sei es von entscheidender Wichtigkeit, über Kunst und Kultur verständlich und überzeugend zu kommunizieren. Diese Fähigkeiten sind essenziell, um Dialoge zu fördern und unterschiedliche Haltungen zu verstehen.
Die Rolle von Future Skills im Kulturmanagement
Die Auseinandersetzung mit Future Skills soll nicht nur die zukünftige Forschung im Kulturmanagement anregen, sondern auch das Studium und die Praxis im Kulturbetrieb beeinflussen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Kompetenzmanagement in der Aus- und Weiterbildung. Pröbstle stellte in ihrer Vorlesung auch die Frage nach geeigneten Lehrmethoden und Organisationsstrukturen, die den Erwerb dieser Fähigkeiten unterstützen.
Das Institut für Kulturmanagement, das Pröbstle leitet, wurde 1990 gegründet und gehört zu den renommiertesten Bildungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum. Diese Institution verfolgt das Ziel, die Zukunftsfähigkeit des Kulturbetriebs sowohl in der Forschung als auch in der Lehre voranzutreiben.
Komplexe Anforderungen und innovative Lösungen
Angesichts der sich rasant verändernden Welt, die durch Ereignisse wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg sowie steigende Energiepreise und Inflation geprägt ist, stehen zukünftige Entwicklungen im Kulturbereich vor großen Herausforderungen. Die WK Tirol betont, dass Future Skills 17 essenzielle Kompetenzen umfassen, die notwendig sind, um komplexe Probleme in unbekannten zukünftigen Umfeldern zu bewältigen. Wie können Bürger und Mitarbeiter in dieser globalisierten Welt unterstützt werden, diese Fähigkeiten zu erlangen? Und welchen Beitrag leistet das Bildungssystem, um diese Kompetenzen zu fördern?
Die Future Skills sind in vier Kompetenzfelder unterteilt:
Kompetenzfeld | Beispiele |
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Auf ein starkes Ich bauen | Lernkompetenz, Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmtheit |
Den inneren Kompass justieren | Reflexionskompetenz, Entscheidungskompetenz, Ambiguitätskompetenz |
Das einzig Beständige ist der Wandel | Design Thinking, Innovationskompetenz, digitale Kompetenzen |
Die Zukunft ist vernetzt | Kooperationskompetenz, Kommunikationskompetenz |
Diese Future Skills sind besonders wichtig für die Ausbildung von Jugendlichen und Führungskräften, da sie die Bedürfnisse der zukünftigen Arbeitswelt adressieren.
Die Entwicklungen im Bereich der Future Skills, unterstützt durch das DIE Bonn, zeigen, dass die Bildungseinrichtungen sowie die Wirtschaft Hand in Hand arbeiten müssen, um junge Menschen auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Pröbstle appelliert daher an die Kulturmanagementforschung, sich intensiver mit den Berufsprofilen und Rollen der Kulturmanager*innen zu beschäftigen.
Insgesamt stellt sich die Frage, wie zukünftige Kompetenzen effektiv vermittelt werden können, um den Herausforderungen eines dynamischen Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Das Konzept der Future Skills bietet dafür wertvolle Ansätze, um Kultur und Bildung zukunftsfähig zu gestalten.