
Am 3. Juli 2025 wurde die Lernwerkstatt Grundschul.BASE im Erdgeschoss des M-Gebäudes der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd feierlich eröffnet. Zielgruppe der neuen Einrichtung sind Studierende, Lehrende sowie Akteure aus der Lehre, der Forschung und der Schulpraxis in der Grundschulbildung. Die Lernwerkstatt soll eine Plattform für wissenschaftsgeleitete Kommunikation und Kooperation mit Schulen sowie Lehrkräftebildungseinrichtungen bieten. Bei der Eröffnung waren zahlreiche Gäste anwesend, darunter Vertreter des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, diverse Seminare und Grundschulen der Region sowie Mitglieder des Grundschulverbands und regionale Pädagogen.
Die Lernwerkstatt verfolgt das Ziel, eine innovative Lernumgebung zu schaffen, die durch reichhaltige Materialien und ein durchdachtes Raumkonzept gekennzeichnet ist. Dazu gehören ästhetisch vielfältige Bilderbücher und Materialien für die Schulpraxis, Montessori-Materialien sowie ein Bilderbuchtheater. Ein besonderes Augenmerk gilt den Arbeitsecken, die für verschiedene Formate gestaltet sind. Hierzu zählen die Bereiche BLICK.Schule, in denen Lehrkräfte Konzepte oder Elemente ihrer schulischen Arbeit präsentieren, und TREFF.Schule, die eine Beratung für Studierende im Praxissemester durch erfahrene Kommilitonen ermöglicht.
Workshops und Weiterbildungsangebote
Die Lernwerkstatt bietet auch Workshops zu Themen wie Demokratieförderung und den Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Grundschule an. Diese Workshops sind Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, den Theorie-Praxis-Transfer durch grundschulpädagogische und literaturdidaktische Begleitforschung zu unterstützen. Musikalisch eingeführt wurde die Veranstaltung von Melike Tekiroglu und Elaine Lampart, die einen Kanon von Johann Pachelbel präsentierten.
Bei den Grußworten von Prof. Dr. Damaris Knapp, der Initiatorin, und Prof. Dr. Sabla-Dimitrov, der Rektorin, wurde das Konzept der Lernwerkstatt als Verbindung zwischen Theorie und Praxis hervorgehoben. Der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Sandra Tänzer aus Erfurt thematisierte die Erfahrungen mit Hochschullernwerkstätten, die als zentrale Elemente der modernen Lehrerbildung betrachtet werden.
Hochschullernwerkstätten als Bildungsformat
Hochschullernwerkstätten definieren sich durch ihre strukturelle und räumliche Verankerung an Hochschulen, wie von lernwerkstatt.info erläutert. Sie sind gekennzeichnet durch eine flexibel gestaltbare Materielle und konzeptionelle Ausstattung. Ziel ist die Professionalisierung angehender Pädagog*innen, indem sie im Rahmen eines offenen Lernsettings Erfahrungen sammeln können. Dabei verzichten Lernbegleiter*innen weitgehend auf direkte Instruktionen, um die Eigeninitiative der Studierenden herauszufordern und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Die Lernwerkstatt Grundschul.BASE ermöglicht es den Studierenden, sich als Lernende zu erleben und dabei die Rolle von Lernbegleitern zu üben. Durch die Auseinandersetzung mit vielfältigen Materialien, die sowohl analog als auch digital bereitgestellt werden, werden Lernprozesse intensiver gefördert. Solche Lernumgebungen sind Voraussetzung für selbstbestimmtes und organisiertes Lernen und stehen im Einklang mit den Prinzipien des demokratischen und inklusiven Lernens.
Die geplante Erweiterung der Lernwerkstatt umfasst eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen sowie die regionale Vernetzung. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Grundschullehramtsausbildung zu steigern und damit die Qualität der Lehrerbildung in der Region zu verbessern. Ein engagiertes Kernteam aus erfahrenen Akteuren, darunter Prof. Dr. Damaris Knapp und Dr. Mirelle Schied, steht hinter dieser Initiative und setzt sich für eine optimale Förderung der Studierenden ein.
Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und lernwerkstatt.info sind maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Die Initiativen zeigen, wie konstruktive Lernräume die Ausbildung der Lehrkräfte neu gestalten können.