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Finanzmärkte unter Druck: So schützen öffentliche Institutionen vor Fake News!

Finanzmärkte sehen sich heute einer wachsenden Bedrohung durch gezielte Desinformation ausgesetzt. Wie eine Studie der Universität zu Köln zeigt, sind insbesondere Deepfakes und gefälschte Pressemitteilungen Gefahren, denen Verbraucher:innen und die Integrität der Märkte im digitalen Zeitalter standhalten müssen. Diese Untersuchung trägt den Titel „IT-Embedded Dynamic Capabilities for Public Institutions Coping with Disinformation – The Case of Financial Fake News“ und analysiert, wie öffentliche Institutionen Financial Fake News (FFN) begegnen können. Die Forscher Oliver Rath, Frederic Haase, Johannes Werner Melsbach, Jiarun Liu und Detlef Schoder haben dabei reale Desinformationskampagnen untersucht und Strategien zur Bekämpfung entwickelt, um Verbraucher:innen zu schützen und Marktintegrität zu wahren.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist eine Taxonomie von FFN-Szenarien, die die Muster und Ziele von Falschinformationen systematisch darstellt. Diese Szenarien umfassen gezielte Kursmanipulationen und die Täuschung von Kleinanleger:innen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, identifizierten die Forschenden „IT-embedded Dynamic Capabilities“, die auf einer soliden technologischen Infrastruktur basieren. Zu den praktischen Fähigkeiten gehören Mechanismen zur Detektion, Frühwarnsysteme, interne Schulungen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit.

Die Rolle von Medienkompetenz

Das Thema Fake News, Mis- und Desinformation hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Verbreitung solcher Inhalte in sozialen Medien ist besorgniserregend und richtet sich häufig gegen politische und mediale Institutionen. Die Informationsstudien von bpb.de zeigen, dass unzuverlässige Informationen oft von böswilligen Akteuren verbreitet werden, was das Vertrauen der Bürger:innen in Institutionen zusätzlich erschüttert. Überdies belegen empirische Forschungen, dass Fake News weniger verbreitet, aber in bestimmten Kreisen vor allem intensiv konsumiert werden.

Auf europäischer Ebene wurden Initiativen wie „EU vs. Disinfo“ und das European Digital Media Observatory ins Leben gerufen, um dem Problem der Desinformation entgegenzuwirken. Dabei spielt Medienkompetenz eine entscheidende Rolle als Ansatz zur Bekämpfung von Fake News. Primär umfasst sie die kritische Reflexion über Medieninhalte und die Erziehung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Informationen. Studien zeigen, dass intensive Verbreiter von Fake News häufig über hohe Medienkompetenz verfügen und gezielt unseriöse Quellen nutzen.

Technologische Ansätze und Herausforderungen

Die Herausforderungen, mit denen öffentliche Institutionen konfrontiert sind, sind vielschichtig. Neben der organisatorischen Einbettung der entwickelten Fähigkeiten sind auch Mikrofundamente wie Prozesse, Routinen und das Know-how der Mitarbeitenden entscheidend. Die Analyse von 378 gerichtlichen Unterlagen und über 130 Strategiepapieren und Reden internationaler Finanzaufsichtsbehörden dient als fundierte Grundlage für die Ergebnisse, die auch auf andere Bereiche wie Gesundheit und Politik übertragbar sind.

Die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse bieten nicht nur theoretische Impulse, sondern auch einen praktischen Orientierungsrahmen für den Umgang mit Desinformation im öffentlichen Sektor. Diese Technologien und Strategien sind damit nicht nur auf den Finanzsektor beschränkt, sondern können als Modell für andere Bereiche dienen, in denen Fake News und Desinformationen eine ernsthafte Bedrohung darstellen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
wiso.uni-koeln.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
medienpaed.com

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