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Kolonialismus neu denken: Konferenz in Tansania beleuchtet Geschichte

Am 18. und 19. Juli 2025 findet in Dar es Salaam, Tansania, eine internationale Konferenz statt, die sich mit dem Erbe des Kolonialismus und der Rolle christlicher Missionare beschäftigt. Die Universität Rostock organisiert diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Dar es Salaam Tumaini University, der Universität Hamburg und der Universität Basel. Unter dem Titel „Connected, Entangled, or Shared History? The Legacy of Colonialism and Mission from Tanzanian, German and Swiss Perspective“ zielt die Konferenz darauf ab, die deutsche koloniale Herrschaft im 19. Jahrhundert und die Auswirkungen dieser Herrschaft auf die Erinnerungskultur in Deutschland, der Schweiz und Tansania zu untersuchen.

Der Fokus auf die koloniale Geschichte ist besonders relevant, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Perspektiven auf die gemeinsame Vergangenheit zu erkunden. Professorin Ulrike Schröder von der Universität Rostock betont, wie wichtig es ist, das heutige Verständnis über den deutschen Kolonialismus in Tansania zu fördern. Ziel ist es, die postkoloniale Aufarbeitung und das Verständnis für die damit verbundenen gesellschaftlichen Strukturen zu vertiefen.

Teilnehmer und Perspektiven

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern sowie Expertinnen und Experten aus Kirchen, Museen und Nichtregierungsorganisationen werden an der Konferenz teilnehmen. Diese vielfältigen Perspektiven sind entscheidend, um die Analysemethoden zu entwickeln, die die Gewalt und Ungerechtigkeit des Kolonialismus sichtbar machen. Der Widerstand gegen den Kolonialismus wird auch als ein intellektuelles Projekt verstanden, das sowohl politische als auch wissenschaftliche Dekolonisation umfasst.

Die postkoloniale Forschung hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit den Manifestationen kolonialer Herrschaft in Bereichen wie Wissenschaft, Politik und Wirtschaft auseinandergesetzt. Dabei zeigt sich, dass Kolonialismus nicht nur die kolonisierten Völker, sondern auch die Kolonialmächte betrifft. Vordenker wie Edward Said und Homi Bhabha haben bedeutende Beiträge geleistet, indem sie eurozentrische Wissensordnungen in Frage stellten und die komplexen Beziehungen zwischen kolonialen und postkolonialen Identitäten erläuterten.

Die Rolle der Erinnerungskultur

Die Konferenz in Dar es Salaam wird auch die historische und kulturelle Aufarbeitung des Kolonialerbes in den Mittelpunkt stellen. Das Verständnis von kolonialer Gewalt sowie deren Auswirkungen auf das heutige Gemeinschaftsleben wird besonders von Bedeutung sein. Diskussionen werden sich mit der Frage befassen, wie unterschiedliche Gesellschaften die Erinnerungen an die Kolonalzeit in ihre kulturellen Narrative integrieren und welche Rolle dabei gender- und ethnische Perspektiven spielen.

Professorin Schröder wird für weitere Informationen zur Verfügung stehen. Sie kann unter der Telefonnummer +49 381 498-8440 oder per E-Mail an ulrike.schroeder2@uni-rostock.de kontaktiert werden.

Die Veranstaltung verspricht, ein wichtiger Beitrag zu aktuellen Diskussionen über postkoloniale Identitäten und deren komplexe Verflechtungen zu sein. Der fortwährende Einfluss kolonialer Strukturen auf die moderne Gesellschaft wird sowohl in Tansania als auch in den ehemaligen Kolonialstaaten Deutschland und der Schweiz thematisiert. Damit verfolgt die Konferenz ein wichtiges Ziel: das Sichtbarmachen marginalisierter Geschichten und die Entwicklung von Ansätzen zur intellektuellen Dekolonisation.

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Beste Referenz
uni-rostock.de
Weitere Infos
bpb.de

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