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Universität Passau: Neues Labor für Demokratiebildung gegründet!

In einer feierlichen Zeremonie hat die Universität Passau einen Kooperationsvertrag zur Gründung des „Labor Demokratiebildung“ unterzeichnet. Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch drückte in seiner Ansprache seine Besorgnis über das sinkende Vertrauen in die parlamentarische Demokratie aus. Dabei betonte er die Notwendigkeit, gesellschaftspolitische Themen durch Forschung und Lehre zu fördern. Das neu geschaffene Labor zielt darauf ab, Bildungsangebote zu Menschenrechten und Demokratie auszubauen, insbesondere in der Lehrkräftebildung. Die ersten fünf Jahre der Initiative werden durch die Schwarz-Jany-Stiftung finanziell unterstützt, während eine Anschlussfinanzierung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vorgesehen ist.

In seiner Unterstützung wird das Labor auch von den Landtagsabgeordneten Josef Heisl, Stefan Meyer und Roswitha Toso gefördert, die Mittel aus ihrer Fraktionsreserve bereitstellen. Dieses interdisziplinäre Labor hat das Ziel, Angebote zur politischen Bildung für zukünftige Lehrkräfte zu entwickeln, um so eine offene und liberale Demokratie zu stärken.

Fokus auf demokratische Werte und Geschichtsverständnis

Ein zentraler Bestandteil des Labs wird die Thematisierung von Diktaturen des 20. Jahrhunderts sein, insbesondere der nationalsozialistischen Diktatur sowie der SED-Diktatur. Erforderlich ist, dass zukünftige Lehrkräfte nicht nur über diese dunklen Kapitel der Geschichte informiert sind, sondern auch verstehen, wie solche Systeme Wirkung entfalten können. Darüber hinaus wird auf gegenwärtige totalitäre Systeme eingegangen, was eine umfassende Bildung der Lehramtsstudierenden ermöglichen soll.

Die Entwicklungen in der schulischen Bildung müssen sich diesen Herausforderungen stellen. Laut der Kultusministerkonferenz ist die Erziehung zur Demokratie ein fundamentales Ziel. Jüngste Erläuterungen der KMK betonen, dass alle Fächer, insbesondere die gesellschaftswissenschaftlichen, dazu beitragen sollten, dass junge Menschen in der Lage sind, politische und gesellschaftliche Fragen kompetent zu beurteilen.

Bildungsangebote für die Öffentlichkeit

Das Labor Demokratiebildung plant auch die Entwicklung von Bildungsangeboten, die sich an die breite Öffentlichkeit richten. Dazu zählen Ausstellungen und Veranstaltungen, die in einem geplanten Ausstellungs- und Dokumentationshaus in Obernzell-Erlau präsentiert werden sollen. Ein Seminar mit dem Titel „Diktaturerfahrungen in der DDR“ ist für das Sommersemester 2025 angedacht, das als Referenz den Prosaband „Die wunderbaren Jahre“ von Reiner Kunze nutzen wird.

Ein weiterer Schwerpunkt des Labs liegt in der Durchführung von Zeitzeugengesprächen im DiLab der Universität Passau. Diese Vorhaben zeigen sich als integraler Teil der demokratischen Bildung, die nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für die Öffentlichkeit von Bedeutung ist. Dies ergänzt die aktuellen Initiativen der Bundeszentrale für politische Bildung zur Förderung der Demokratieerziehung, die den Wert von Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz schon von frühester Kindheit an unterstreichen.

Die Herausforderungen, denen sich die Demokratie in Deutschland gegenübersieht – von Extremismus über das Verbreiten von Fake News bis zu einer allgemeinen Entfremdung junger Menschen von politischen Prozessen – erfordern einen verstärkten Fokus auf die Demokratieerziehung. Die Vergangenheit lehrt uns, dass der Weg zur Demokratie ein kontinuierlicher Prozess aus Bildung und Engagement ist. Daher ist die Rolle von Bildungsinstitutionen wie der Universität Passau von zentraler Bedeutung für die Zukunft unserer Demokratie.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-passau.de
Weitere Infos
kmk.org
Mehr dazu
bpb.de

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