
Am 19. Juli 2025 wurde die Ernennung von Prof. Dr. Simone Mader zur W3-Professorin für Translationale Immunologie an der FAU bekanntgegeben. Ihre wissenschaftliche Laufbahn ist geprägt von einer detaillierten Untersuchung der Rolle von autoreaktiven B-Zellen und Antikörpern bei Autoimmunerkrankungen. Insbesondere konzentriert sie sich auf Autoantikörper, die Gehirn-Antigene angreifen. Ihr Forschungsziel ist es, die Disziplinen Rheumatologie und Neurologie zu vereinen, um die Wechselwirkungen zwischen den beiden Bereichen, insbesondere im Kontext des neuropsychiatrischen Lupus, besser zu verstehen und zu analysieren FAU berichtet.
Prof. Mader interessiert sich zudem für die Mechanismen der Fehlregulation des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen. Vor ihrer Berufung an die FAU war sie Junior Group Leader am Institut für Klinische Neuroimmunologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und hatte zuvor fast sechs Jahre am Feinstein Institute for Medical Research in New York geforscht. Dort lag ihr Fokus auf den Wechselwirkungen zwischen Antikörpern und dem Gehirn bei systemischem Lupus erythematodes.
Forschungsinteressen und -ziele
Ihr akademischer Hintergrund umfasst ein Studium der Biologie sowie einen Master in Molekularbiologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und einen PhD in Neurowissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck. Mader ist davon überzeugt, dass die Identifizierung von Autoantikörpern bei Erkrankungen wie NMDAR-Enzephalitis, die die häufigste Form der Autoimmun-Enzephalitis in westlichen Ländern darstellt, entscheidend für eine gezielte Therapie ist. Diese Enzephalitis, erstmals 2007 beschrieben, führt zu schweren Hirnentzündungen, Psychosen und epileptischen Anfällen Trillium beschreibt.
Durch die schnelle Identifikation der Autoantikörper könnten Patienten besser behandelt werden; diese innovative Herangehensweise verbessert die Prognose erheblich, sodass viele Betroffene in ihren Alltag zurückkehren, nachdem sie eine intensive Immuntherapie erhalten haben. Besonders junge Frauen, aber auch Männer und Kinder, sind zunehmend betroffen, was die Dringlichkeit von Forschungsarbeiten in diesem Bereich unterstreicht.
Persönliche Einblicke und Werte
Prof. Mader bezeichnet den Schlossgarten in Erlangen als ihren Lieblingsort. Sie plant, die Umgebung von Erlangen und vor allem die fränkische Schweiz zu erkunden. Als nützlichstes Utensil beschreibt sie ihr kleines Notizbuch und ihre Sammlung von Stiften. Der Kindheitstraum, zunächst Ärztin und später Schauspielerin zu werden, verwandelte sich in eine Leidenschaft für die Wissenschaft, inspiriert durch ihre Familie und besondere Mentoren in Österreich, den USA und Deutschland, insbesondere ihre Großmutter.
Ein ausgeprägtes Interesse an Vernetzung und Zusammenarbeit in der Wissenschaft prägen ihre Aktivitäten. Sie strebt danach, die nächste Generation von Wissenschaftler:innen zu unterstützen. In ihrer Freizeit spielt sie leidenschaftlich Tischfußball, auch wenn sie zugibt, etwas aus der Übung zu sein. Ein weiteres persönliches Ziel auf ihrer „Bucket List“ ist eine Tour durch Australien und Neuseeland mit ihrer Familie.
Zusammen mit den fortschreitenden Erkenntnissen im Bereich der autoimmunen Erkrankungen, wie sie in der Forschung zu NMDAR-Enzephalitis und anderen antikörpervermittelten Erkrankungen deutlich wird, belegt ihre Karriere die Wichtigkeit und Komplexität der Immunologie in Verbindung mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen PMC hebt hervor. Neue Autoantikörper entdecken und deren Diagnostik anzuwenden, wird damit zur Herausforderung, der sich Wissenschaftler:innen weiterhin stellen müssen.