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Konflikte in Unternehmerfamilien: Wie klare Regeln den Nachfolger schützen!

Prof. Dr. Arist von Schlippe hat heute, am 28. Juli 2025, seine Lehrtätigkeit an der Universität Witten/Herdecke beendet. Nach 20 Jahren an der Hochschule verabschiedet sich der renommierte Wissenschaftler, der 2005 von der klinischen Psychologie zur Forschung über Unternehmerfamilien wechselte. Sein Umstieg war geprägt von einem tiefen Interesse an den dynamischen Beziehungen innerhalb von Familien, insbesondere wenn ein Kind schwer krank ist. Diese Erfahrungen veranlassten ihn, dieויהm zunehmenden Beschäftigung mit den Herausforderungen in Unternehmerfamilien nachzugehen, wo das Unternehmen oft das zentrale Thema darstellt.

Besonders prägend für seine Forschungsarbeit war das Konzept der „verdoppelten Familie“. Es beschreibt die besondere Herausforderung, die emotionale Bindung innerhalb einer Familie mit rationalen Unternehmensentscheidungen zu balancieren. Diese Dualität führt häufig zu Konflikten, mit denen viele Familien scheitern, während andere über Generationen hinweg stabil bleiben. In dem Kontext hat von Schlippe auch in Projekten wie „Familienstrategie über Generationen“ und „Big Families“ Aktionsforschung betrieben, um Unternehmerfamilien aktiv zu unterstützen. Die Projekte konzentrierten sich auf zentrale Fragen zu Mitgliedschaft, Beteiligung und Konfliktmanagement. Dabei sind die Ergebnisse keine universellen Lösungen, sondern praxisnahe Impulse.

Impulsen für Forschung und Lehre

In der Lehre hat von Schlippe das Konfliktseminar an der UW/H maßgeblich geprägt, welches seit 2008 reale Konflikte analysiert und Rollenspiele durchführt. In seinen Seminaren und Forschungsprojekten legte er großen Wert auf klarsichtige Analysen und den strukturierten Umgang mit Konflikten. Die Grundsätze seiner Arbeit zeigen, dass in Familienunternehmen familiäre und unternehmerische Regeln oft aufeinandertreffen, was die Kommunikation und Interaktion in Veränderungsphasen konfliktanfällig macht. Dieser Umstand ist besonders während des oft komplizierten Nachfolgeprozesses entscheidend.

In Unternehmerfamilien verschwimmen die Grenzen zwischen familiären und unternehmerischen Rollen, was zu Spannungen führen kann. Kinder in diesen Familien erleben häufig Konkurrenz um elterliche Aufmerksamkeit, was ambivalente Beziehungen zum Unternehmen zur Folge hat. Die damit verbundenen Erwartungen können sowohl Schuldgefühle bei den Eltern als auch Konflikte zwischen den Generationen hervorrufen. Laut dem IAP Institut für Angewandte Psychologie ist es wichtig, Klarheit über Bedürfnisse und Szenarien im Nachfolgeprozess zu schaffen, um solchen Konflikten vorzubeugen.

Der Abschied und die Zukunft

Trotz seines Rückzugs aus dem aktiven Lehrbetrieb möchte von Schlippe weiterhin in Kontakt mit der Universität bleiben und Beratungen anbieten. Heute äußert er, dass er den Alltag an der Universität und die Interaktionen mit den Studierenden vermissen wird. Seine jahrzehntelange Forschung und Lehre hat nicht nur das Verständnis von Unternehmerfamilien revolutioniert, sondern auch praktische Lösungen für deren Herausforderungen bereitgestellt.

Die Erkenntnisse, die er in seiner Zeit an der UW/H gewonnen hat, bleiben von großer Relevanz. In der sich ständig verändernden Landschaft der Unternehmensführung sind die Prinzipien, die er gelehrt hat, nach wie vor von großer Bedeutung. Wie Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen zeigen, einschließlich der zentralen Herausforderungen, die in modernen Familienunternehmen auftreten, wird der Beitrag von Prof. Dr. Arist von Schlippe noch lange nachwirken.

Seine Arbeit steht beispielhaft für die Komplexität und die vielschichtigen Herausforderungen, denen Unternehmerfamilien gegenüberstehen. Indem die Familien ihre emotionalen Bindungen und unternehmerischen Strategien klug managen, können sie erfolgreich zusammenarbeiten. Wie die ZHAW feststellt, bleibt trotz aller Herausforderungen klar, dass alle Beteiligten im Prozess der Nachfolgeregelung und im täglichen Geschäft offene und transparente Gespräche führen müssen, um langfristigen Erfolg zu sichern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wh.de
Weitere Infos
blog.zhaw.ch

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