
Der Nonprofit-Sektor ist im Fokus der interdisziplinären Forschung, die sowohl quantitative als auch qualitative Methoden einsetzt, um tiefere Einsichten zu gewinnen. Forschungen an der Universität Freiburg legen den Grundstein für eine Erweiterung dieses Bereichs mit neu entwickelten Programmen, die insbesondere den deutschen und deutschsprachigen Raum betreffen. Da der Bedarf an einer fundierten Analyse der Nonprofit-Landschaft wächst, steht die Universität in engem Austausch mit verschiedenen Institutionen, um aktuelle Themen wie Nonprofit-Governance sowie die Gewinnung von Ehrenamtlichen effektiv zu adressieren.
Eine der ersten Initiativen, die im Rahmen dieser Forschungsanstrengungen gestartet wurde, betrifft eine umfassende Studie über den Eurovision Song Contest 2025. Bei diesem Projekt werden Freiwillige interviewt, und das Veranstaltungsmanagement wird untersucht. Ein weiterer Aspekt dieser Forschung ist die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus Freiburg sowie dem Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel und dem Freiwilligenmanagement des Kantons Basel-Stadt.
Fokus auf Rassengleichheit
Besonderes Augenmerk liegt momentan auf dem Thema Rassengleichheit, was durch ein laufendes Projekt in Bürgerstiftungen in den USA unterstrichen wird. Dieses Forschungsvorhaben erfordert eine sorgfältige Kommunikation über einen speziellen Freiburger Zoom-Raum, da der Austausch per E-Mail aufgrund des Freedom of Information Act problematisch ist. Ein Messengerdienst wird genutzt, um die Vertraulichkeit zu wahren.
Um mit den aktuellen Entwicklungen umzugehen, sieht sich Freiburg auch gezwungen, sich auf bereits vorhandene Daten zu konzentrieren. Der Fokus auf Diversität und Inklusion in den letzten Jahren hat an Bedeutung gewonnen, insbesondere nach der COVID-19-Pandemie. Laut einer Studie, die vom Center für Chancengleichheit in Washington D.C. initiierte wurde, hat die Pandemie die bestehenden Ungleichheiten verstärkt und die Notwendigkeit einer bewussten und strukturierten Annäherung an Rassengleichheit in Organisationen aufgezeigt. Dies ist eine Herausforderung, der sich viele Institutionen stellen müssen.
Die Vorsitzende des Centers, Sylisa Lambert-Woodard, bringt die Notwendigkeit einer Kultur der Exzellenz ins Spiel, die verhindern soll, dass bequeme Allianzen und oberflächliche Politiken die Gestaltung von Integrationsprozessen behindern. Dies beinhaltet die Entwicklung eines Equity Lens, der Organisationen dabei hilft, die Entscheidungen inklusiver zu gestalten.
Strategien für Diversität und Inklusion
Zusätzlich hat das Center einen kostenlosen Führungskurs für schwarze Fachkräfte ins Leben gerufen, der den Übergang von Diskussionen zu konkreten Maßnahmen fördert. Ein Glossar mit Begriffen zum Thema struktureller Rassismus und Rassengleichheit wurde ebenfalls erstellt, um Klarheit in den Diskussionen zu schaffen. Die Publikation „AWAKE TO WOKE TO WORK“ bietet zudem einen umfassenden Leitfaden zur Schaffung einer Rassengleichheitskultur in Organisationen und demonstriert, wie wichtig die Integration von Diversität, Gleichheit und Inklusion in die Satzungen von Nonprofit-Organisationen ist.
Die Initiative, Diversität und Inklusion in den Fokus zu rücken, wird durch die Forderung unterstützt, dass politische Entscheidungsträger Rahmenbedingungen schaffen sollten, die Fördermöglichkeiten für solche Maßnahmen ausbauen. Der Handlungsbedarf ist groß: Förderrichtlinien müssen Diversität und Inklusion als obligatorische Kriterien für Unterstützungen festlegen.
In einer Zeit, in der der Druck zur Veränderung wächst, bieten die gesammelten Forschungsergebnisse zahlreiche Tools, um Diversität und Inklusion konkret umzusetzen. Dabei ist zu beachten, dass eine solide wissenschaftliche Annäherung an diese Themen notwendig ist, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das ehrgeizige Forschungsprojekt an der Universität Freiburg eine wichtige Rolle bei der Untersuchung der Herausforderungen und Chancen im Nonprofit-Sektor spielt. Dies wird nicht nur die Evidenzbasis für Reformen stärken, sondern auch die Kluft in der Rassengleichheit aktiv angehen.