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Radikale Stimmen im Netz: Wie Algorithmen unsere Meinungen steuern!

Die digitale Landschaft sieht sich einem besorgniserregenden Anstieg radikaler antifeministischer und queerfeindlicher Stimmen gegenüber. Diese Entwicklung erfordert ein umgreifendes Verständnis der Mechanismen, die diesem Phänomen zugrunde liegen. Eine neue Initiative der Bauhaus-Universität Weimar zielt darauf ab, Studierende in die Forschung und Entwicklung künstlerischer Strategien zur De-Radikalisierung auf sozialen Medien einzubeziehen. Vom 2. bis 7. September 2025 findet das Blockseminar „Künstlerisch forschende Strategien zur De-Radikalisierung auf Social Media“ statt, das in Kooperation mit dem Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus veranstaltet wird.

Das Seminar wird von Caspar Weimann (onlinetheater.live) und Jun.-Prof. Dr. Jasmin Degeling geleitet. Die Teilnehmer sind angehalten, die Dynamiken der Radikalisierung in digitalen Netzwerken zu untersuchen und konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Im Fokus stehen die sozialen Netzwerke als digitale Bühnen und die Herausbildung radikaler Narrative. Dieses Programm ist Teil des Studienangebots „Diversität“ der Fakultät Medien und wird durch ein begleitendes Programm ergänzt, das Podiumsdiskussionen sowie den Besuch einer Dauerausstellung umfasst.

Die Rolle von sozialen Medien

Soziale Medien haben sich als Katalysator für Radikalisierungsprozesse herausgestellt. Laut einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung sind digitale Kommunikationsangebote ein zentraler Bestandteil des Alltags und können radikalisierende Einflüsse ausüben. Die Probleme im Umgang mit Hassrede und extremistischen Inhalten sind dabei nicht zu unterschätzen. So ist Hassrede oft Ausdruck gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und kann zu einem Rückzug aus gesellschaftlichen Diskursen führen.

Eine Analyse der Verbreitung von Hassrede in sozialen Medien durch die Online Civil Courage Initiative zeigt, dass digitale Plattformen, insbesondere YouTube und TikTok, jüngere Zielgruppen ansprechen und oft weniger moderiert werden. Extremistische Akteure nutzen diese Umstände, um ihre Reichweite zu erhöhen. Maßnahmen zur Regulierung gehören unter anderem das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), welches soziale Medien verpflichtet, rechtswidrige Inhalte zu entfernen. Dies führt jedoch zu Bedenken hinsichtlich der Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Herausforderungen der De-Radikalisierung

Die Herausforderungen in der De-Radikalisierung sind vielfältig. Radikalisierungsprozesse sind komplex und individuell, was eine präzise Analyse erschwert. Dazu kommt, dass extremistische Inhalte oft nicht klar von legalen und kulturell akzeptablen Äußerungen abzugrenzen sind. Hassrede erwächst aus einem weitreichenden Spektrum an Gründen, darunter Ausgrenzung und Machtdemonstration.

Das Kunstseminar in Weimar versteht sich als praktischer Ansatz, um mit diesen Herausforderungen umzugehen. Ziel ist es, die Teilnehmenden für die Mechanismen der Desinformation und der Radikalisierung zu sensibilisieren und sie zu befähigen, aktiv gegen radikale Narrative vorzugehen. Letztlich soll die Finissage des Kunstfest Weimar als Plattform dienen, um die erarbeiteten Ergebnisse und Strategien einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und in einen gesellschaftlichen Diskurs zu überführen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-weimar.de
Weitere Infos
isdglobal.org
Mehr dazu
bpb.de

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