Allgemein

BTU-Studierende fördern interkulturellen Dialog durch innovatives Modul

Am 18. August 2025 eröffnet die Brandenburgische Technische Universität (BTU) ein bedeutendes neues Kapitel auf ihrem Zentralcampus: den FrauenOrt für Bililee Ajiamé Machbuba. Dieser FrauenOrt ist der erste, der einer Schwarzen Frau gewidmet ist, und bildet einen Raum für die Reflexion über (Kolonial-)Geschichte sowie für marginalisierte Perspektiven. Ziel der BTU ist es, mit dieser Initiative nicht nur das Bewusstsein für die Geschichte der Sklaverei zu schärfen, sondern auch einen Ort zu schaffen, an dem interkulturelle Dialoge gefördert werden.

Die Errichtung des FrauenOrtes fällt in die Zeit des FÜS-Moduls „BTU4Future“, das seit dem Sommersemester 2022 angeboten wird. Fast alle Bachelor- und Master-Studiengänge an der BTU erfordern die Absolvierung eines interdisziplinären Moduls, das sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung integriert. Die Studierenden haben in diesem Rahmen die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken und ihre persönlichen sowie zwischenmenschlichen Kompetenzen zu stärken. Ein Schwerpunkt des Moduls lag im Sommersemester 2023 auf kultureller Nachhaltigkeit und Erinnerungskulturen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Partizipation

Abnet Mengesha Bekele, eine Masterstudentin der BTU, hebt hervor, dass das FÜS-Modul eine Plattform für Studierende bietet, um Veränderungen aktiv zu betrachten. Es kombiniert Online- und Präsenzsitzungen sowie Exkursionen, wodurch eine innovative Lernumgebung entsteht. Die Zusammenarbeit mit Gastdozentin Patricia Vester, einer Künstlerin und Aktivistin für BIPoC, verstärkt die interdisziplinäre Ausrichtung des Moduls.

Das Konzept von „BTU4Future“ verfolgt einen partizipativen Ansatz zur Förderung von Nachhaltigkeit. Daraus sind zahlreiche Projekte hervorgegangen, die die Teilnehmenden am 9. Juli 2025 bei der Einweihungsfeier des FrauenOrtes präsentiert haben. Die Projekte der Studierenden nehmen Bezug auf verschiedene soziale und kulturelle Fragestellungen und zielen darauf ab, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation zu leisten.

Die Geschichte von Mahbuba und ihr Erbe

Blickt man in die Vergangenheit, trifft man auf die faszinierende Figur von Bililee Ajiamé Machbuba, die um 1825 geboren wurde und am 27. Oktober 1840 starb. Mahbuba, wie sie auch genannt wurde, war ein Oromo-Mädchen aus dem heutigen Äthiopien, das als Sklavin nach Deutschland gebracht wurde. Sie spielte eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Oromo-Sprachstudien in Europa, indem sie ihre mündlichen Traditionen und Lieder vortrug.

Während sie als Sklavin unter dem Grafen Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau lebte, wurde sie zu einer prägnanten Stimme ihrer Kultur. Mahbuba starb im Oktober 1840, möglicherweise an Tuberkulose, und wurde auf dem St. Jacobi Friedhof in Bad Muskau beigesetzt. Ihr posthumes Porträt und ihr Totenschädel, die in den Jahren nach ihrem Tod entstanden sind, bezeugen die Relevanz ihrer Geschichte.

In der modernen Zeit wurde das Erbe von Mahbuba durch Maßnahmen wie die Enthüllung eines äthiopischen Kreuzes an ihrem Grab im Jahr 2017 weiter gewürdigt. Diese Rückkehr zur Anerkennung und Aufarbeitung ihrer Geschichte ist Teil eines breiteren gesellschaftlichen Diskurses über Kolonialgeschichte und die Sichtbarmachung marginalisierter Stimmen.

Somit ist die Eröffnung des FrauenOrtes für Bililee Ajiamé Machbuba nicht nur eine Hommage an eine bedeutende historische Figur, sondern auch ein Schritt in Richtung einer inklusiveren und gerechteren Sprache und Kultur an der BTU und darüber hinaus.

Für weitere Informationen über die BTU und das „BTU4Future“-Modul, können Interessierte die BTU Website besuchen. Weiterführende Details über die Geschichte von Mahbuba finden sich auf der Wikipedia-Seite, die sich mit ihrer Lebensgeschichte befasst, sowie in den archivierten Unterlagen, die das Erbe und die Lieder von Mahbuba dokumentieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
b-tu.de
Weitere Infos
en.m.wikipedia.org

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