Allgemein

Ministerin Martin begeistert von Moorforschung in Greifswald!

Am 20. August 2025 besuchte Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten von Mecklenburg-Vorpommern, die Universität Greifswald im Rahmen ihrer Sommertour 2025. Während ihres Besuchs informierte sie sich über das Forschungsprojekt WETSCAPES 2.0, das sich mit den Prozessen in wiedervernässten Niedermooren beschäftigt, und die wichtige Arbeit des Greifswald Moor Centrums (GMC).

Martin zeigte sich beeindruckt von der Forschungsarbeit, die am GMC geleistet wird. Hier finden innovative Entwicklungen im Bereich der Moorkunde statt, unterstützt durch einen Sonderforschungsbereich, der mit einem Fördervolumen von 10 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Dieser SFB widmet sich der Erforschung der komplexen ökologischen und hydrologischen Prozesse in Niedermoorlandschaften. Prof. Dr. Jürgen Kreyling, Sprecher des SFB, betonte die herausragende Bedeutung von Mooren für die Klimabilanz in Mecklenburg-Vorpommern und unterstrich die Notwendigkeit zum Schutz dieser Ökosysteme.

Forschung und Bildung im Greifswald Moor Centrum

Ein weiterer beeindruckender Aspekt des GMC ist die größte Moorbibliothek der Welt, die vor kurzem in den ehemaligen Hörsaal der „Alten Chemie“ verlegt wurde und über 50.000 Bücher umfasst. Prof. Dr. Hans Joosten, eine zentrale Figur in der Moorkunde, präsentierte Martin Bücher, die in direktem Bezug zu ihrem Lebensweg stehen. Dies verdeutlicht die interdisziplinäre und bildende Ausrichtung des Centrums, welches als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis agiert.

Das GMC spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte, insbesondere durch die Verwendung von Biomasse aus Paludikulturen. Beispiele hierfür sind klimafreundliche Produkte wie Versand- und Transportkartons aus Rohrglanzgras, einem nachwachsenden Rohstoff. Diese Initiativen tragen zum Ziel bei, die negativen Effekte von entwässerten Mooren umzukehren und neue, leistungsfähige Ökosysteme zu schaffen.

Martin äußerte den Wunsch, das Greifswald Moor Centrum langfristig zu etablieren und die Moorforschung im Koalitionsvertrag auf Bundesebene zu verankern. Sie informierte sich auch über die anhaltenden Gespräche mit der Bundesregierung zur Etablierung einer außeruniversitären Forschungseinrichtung in Greifswald. Der Austausch zwischen wissenschaftlichen Institutionen, wie der Universität Greifswald und der Succow Stiftung, zeigt das Potenzial für eine stärkere Vernetzung und Sinnstiftung in der Moorforschung.

Moor- und Naturschutz als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Der Schutz und die Wiederherstellung von Mooren sind nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch deutschlandweit von großer Bedeutung. Laut dem Bundesamt für Naturschutz sind naturnahe Moore Lebensräume für zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten und für die Kohlenstoffspeicherung von essenzieller Bedeutung. Dennoch ist ein Großteil der ehemaligen Moore in Deutschland heute nicht geschützt und wird land- und forstwirtschaftlich genutzt. Degradierte Moore emittieren große Mengen Kohlendioxid und verlieren gleichzeitig ihre Wasserspeicherfähigkeit.

Um die Herausforderungen des Klimawandels und den Verlust der Biodiversität anzugehen, wurden verschiedene Initiativen für den Moorschutz ins Leben gerufen, darunter die nationale Moorschutzstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Zudem sind alternative landwirtschaftliche Nutzungsformen wie die Paludikultur entscheidend, um Renaturierungsprojekte zu unterstützen und wirtschaftliche Anreize zu schaffen. Hierbei spielt der Wissenstransfer zwischen Forschung und Gesellschaft eine zentrale Rolle.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sowohl die konkrete Forschungsarbeit am Greifswald Moor Centrum als auch die breitere gesellschaftliche Initiativen und Programme essentiell sind, um die ökologischen Herausforderungen durch den Klimawandel abzuwenden. Die Integration von Moorschutzmaßnahmen wird nur durch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und der Öffentlichkeit effektiv gelingen können.

Für weitere Informationen zu den Forschungsinitiativen und den aktuellen Fortschritten in der Moorkunde besuchen Sie bitte die Webseite der Universität Greifswald, Greifswald Moor sowie Bundesamt für Naturschutz.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
greifswaldmoor.de
Mehr dazu
bfn.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert