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Hengstberger-Symposium in Heidelberg: Philosophie im Fokus der Wissenschaft

Vom 1. bis 4. September 2025 findet an der Universität Heidelberg das Hengstberger-Symposium mit dem Titel „Construction and Experiment: Philosophical Method in Kant and German Idealism“ statt. Dieses Symposium widmet sich der Wissenschaftlichkeit der Philosophie und wird rund 40 Expertinnen und Experten versammeln. Neben renommierten Referenten werden auch Nachwuchswissenschaftler anwesend sein, um das Thema umfassend zu beleuchten.

Veranstaltet wird das Symposium von Dr. Jelscha Schmid, Akademische Rätin am Philosophischen Seminar der Ruperto Carola, und Dr. Simon Schüz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau. Beide haben 2024 den Hengstberger-Preis erhalten, der jährlich an drei Nachwuchswissenschaftler oder Wissenschaftlerteams für die Durchführung eines interdisziplinären Symposiums im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg verliehen wird. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert.

Der Deutsche Idealismus und seine Protagonisten

Im Zentrum des Symposiums steht der Deutsche Idealismus, eine philosophische Bewegung, die Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in Deutschland entstanden ist. Diese Bewegung entwickelte sich aus den Arbeiten von Immanuel Kant in den 1780er und 1790er Jahren. Der Deutsche Idealismus ist eng verbunden mit romantischem Denken und den revolutionären politischen Ideen der Aufklärung. Kants Philosophie, die in dieser Zeit monumental war, beschränkt das Wissen auf Objekte möglicher Erfahrung und postuliert, dass die wahre Natur der Realität für uns unerkennbar bleibt. Diese Einschränkung wurde von seinen Nachfolgern, darunter Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, als Herausforderung für eine umfassendere Erkenntnistheorie gedeutet.

Fichte lehnte Kants Konzept des „Ding-an-sich“ ab und argumentierte, dass die Subjektivität die Quelle der externen Realität ist. Im Gegensatz dazu stellte Schelling fest, dass es keinen Unterschied zwischen idealen und realen Darstellungen gibt. Hegel wiederum entwickelte das Konzept des absoluten Geistes und betonte die Bedeutung von Geschichte und Intersubjektivität in seiner Philosophie. Sein Einfluss auf die philosophische Diskussion ist bis in die heutige Zeit spürbar.

Das Symposium zielt darauf ab, die Rezeption und Aneignung wissenschaftlicher Methoden in dieser klassischen deutschen Philosophie zu untersuchen. Dabei wird besonders die Funktion des konstruktiven und experimentellen Vorgehens hervorgehoben. Die Veranstaltung findet überwiegend in englischer Sprache statt und wird sowohl eine Plattform für junge Wissenschaftler als auch für etablierte Akademiker bieten, die sich mit den Themen des Deutschen Idealismus auseinandersetzen wollen.

Ein interdisziplinärer Diskurs

Der Deutsche Idealismus ist nicht nur eine theoretische, sondern auch eine historische Bewegung, die nach Kant als postkantianischer Idealismus bezeichnet wird. Diese Epoche hat nicht nur die Philosophie in Deutschland geprägt, sondern auch in den USA Einfluss genommen, insbesondere im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Hier suchte eine intellektuelle Elite nach neuen Antworten auf die Herausforderungen ihrer Zeit und fand diese in den Gedanken der deutschen Idealisten.

Die Vorträge und Diskussionen im Rahmen des Hengstberger-Symposiums sollen die anhaltende Relevanz dieser philosophischen Strömung verdeutlichen und die methodischen Ansätze herausarbeiten, die für das Verständnis der Wissenschaftlichkeit der Philosophie von zentraler Bedeutung sind. Mit einer Kombination aus etablierten Denkern und frischen Perspektiven wird dieses Symposium einen wertvollen Beitrag zur aktuellen philosophischen Debatte leisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-heidelberg.de
Weitere Infos
en.m.wikipedia.org

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