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Gesunde Stadt Witten: Schüler gestalten aktiv ihr Wohlbefinden!

In Nordrhein-Westfalen zeichnete der Gesundheitspreis NRW 2024 am 26. August 2025 die Holzkamp- und Otto-Schott-Gesamtschule in Witten für ihre innovativen Projekte im Bereich Gesundheitsförderung aus. Die Auszeichnung hebt die Bedeutung einer partizipativen Herangehensweise hervor, die nicht nur auf Krankheitsprävention abzielt, sondern das Gesundheitsbewusstsein der Schüler:innen aktiv fördert. Der Beispielcharakter dieser Initiative wurde in einem Rahmenprogramm honoriert, das die Lebenskompetenz, Selbstwirksamkeit und Lebensqualität der jungen Menschen stärkt, indem es ihnen ermöglicht, eigene Gesundheitsziele zu definieren und zu verfolgen.

Die Projekte stehen im Kontext des niederländischen Konzeptes „Positive Health“, das durch die Universität Witten/Herdecke (UW/H) unterstützt wird. Diese Zusammenarbeit ist Teil des kommunalen Modellvorhabens „Gesunde Stadt Witten (GeWIT)“, das von der Techniker Krankenkasse gefördert wird. In den Projekten lernen die Schüler:innen, ihre Gesundheit aktiv mitzugestalten, indem sie zu wichtigen Fragen angeregt werden: „Wie geht es dir? Welche Ziele hast du? Was brauchst du?“

Gesundheitsförderung durch kreative Ansätze

In der Holzkamp-Gesamtschule wird ein Peer-Ansatz verfolgt, bei dem ältere Schüler:innen als „buddYs“ jüngeren zur Seite stehen. Dieses Konzept zielt darauf ab, Eigenverantwortung, soziale Kompetenz und gegenseitige Unterstützung zu fördern. In den kreativen Mittagsangeboten der Otto-Schott-Gesamtschule kommen Gesprächsrunden hinzu, die von einem Kinder- und Jugendcoach geleitet werden. Das Ziel dieser Sitzungen ist es, die emotionale Ausdrucksfähigkeit sowie die Konfliktlösungskompetenzen der Schüler:innen zu stärken.

Beide Schulen setzen dabei das „Spinnennetz-Modell“ zur Einschätzung des eigenen Wohlbefindens ein. Diese Methode eröffnet den Schüler:innen die Möglichkeit, über verschiedene Themen wie Schlafprobleme, Einsamkeit, Mobbing und familiäre Belastungen zu sprechen. Projektleiterin Heike Bergemann hebt hervor, dass die Gespräche über das eigene Befinden zu positiven Erfahrungen führen und das Selbstwirksamkeitserleben der Schüler:innen stärken können.

Wissenschaftliche Begleitung und Langzeitziele

Das Projekt wird wissenschaftlich durch das Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag) der UW/H begleitet. Hierbei wird untersucht, welche Auswirkungen die Gespräche auf die Selbstwirksamkeit, Resilienz und Gesundheitskompetenz der Schüler:innen haben. Die Ergebnisse dieser Analysen werden Teil einer Doktorarbeit und sollen wichtige Erkenntnisse über die Förderung von Selbstwirksamkeit und Lebenskompetenz liefern.

Die Bedeutung der Selbstwirksamkeit für eine gesundheitsförderliche Lebensführung ist bereits in zahlreichen Studien anerkannt. Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung, dass man in der Lage ist, gewünschte Handlungen mit eigene Ressourcen durchzuführen. Wichtige Grundlagen der Lebenskompetenz, wie Selbstwahrnehmung und Problemlösefähigkeit, werden in der frühen Kindheit geformt und können später weiterentwickelt werden. Dabei spielen die Sensibilisierung von Eltern und Bezugspersonen sowie eine anregungsreiche Umwelt eine entscheidende Rolle in der frühkindlichen Förderung.

Beide Schulen planen, die Projekte langfristig fortzusetzen. Die Holzkamp-Gesamtschule plant einen offenen Treff für buddY-Tandems, während die Otto-Schott-Gesamtschule eine gezielte Einbeziehung von ruhigen und introvertierten Schüler:innen anstrebt. Das übergeordnete Ziel ist es, das Konzept der „Positive Health“ auf weitere Schulen und die offene Kinder- und Jugendarbeit auszuweiten. Dabei stehen weiterhin die Selbstwirksamkeit und die Verbesserung der Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen im Fokus.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wh.de
Weitere Infos
netzwerk-kinderbetreuung.ch

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