
Das Forschungsflugzeug HALO, das für wichtige Atmosphären- und Klimastudien eingesetzt wird, begibt sich im September 2025 auf eine bedeutende Mission über dem Südlichen Ozean. Die Mission, bekannt als HALO-South, wird von Anfang September bis Mitte Oktober 2025 stattfinden und fokussiert sich auf die Untersuchung der Wolkenbedingungen in dieser einzigartigen Region. Laut DLR wird die Forschungsflotte von Christchurch, Neuseeland, aus operieren und während der fünf Wochen etwa 176 Flugstunden absolvieren.
Ein zentraler Punkt der HALO-South-Mission ist das Ziel, Wissenslücken in Klimamodellen zu schließen. Hierbei wird das Zusammenspiel von Wolken, Aerosolen und Strahlung untersucht, um das Verständnis über die atmosphärischen Bedingungen zu verbessern. Eine faszinierende Entdeckung könnte sich daraus ergeben: In der Region um die Antarktis ist die Atmosphäre besonders sauber, was für emissionsärmere Verhältnisse charakteristisch ist.
Technologische Ausrüstung
Für die umfassenden Messungen stehen HALO verschiedene hochmoderne Instrumente zur Verfügung. Zu den wichtigsten Messsonden zählen das PCASP-100X (Passive Cavity Aerosol Spectrometer Probe) und die PIP-Sonde (Precipitation Imaging Probe). Während das PCASP-100X die Aerosolgrößenverteilungen im Bereich von 0,12 bis 3,5 Mikrometern untersucht, bildet die PIP-Sonde Wolkenpartikel zwischen 100 und 6.400 Mikrometern ab. Unterstützt wird die Mission auch durch Daten des japanischen Wettersatelliten HIMAWARI-9, der Klassifikationen für Wolkentypen liefert.
Die Forschungsmission ist Teil eines größeren internationalen Projekts, an dem rund 50 Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Institutionen beteiligt sind. Laut HALO Research umfassen die Messungen auch Kohlenmonoxid, Stickoxide, Methan und Ozon. Diese und weitere Messwerte wie Aerosolgrößenverteilungen, Partikelvolatilität und Eigenschaften von Wolkenkondensationskernen werden wertvolle Daten für die Klimaforschung liefern.
Die wichtigsten Messinstrumente
Zu den verwendeten Instrumenten zählen unter anderem:
- SMART-Albedometer, das die spektrale Strahlungsintensität im Bereich von 350-2200 nm misst.
- DLR-intern entwickelte Geräte wie das AMTEX-2 zur Messung von NO, NOy, und das SOPAMA zur Analyse von schwarzen Kohlenstoffpartikeln.
- Forschungseinrichtungen wie TROPOS leisten mit unterschiedlichsten Geräten, wie dem miniCCNC, ebenfalls wertvolle Beiträge zur Messung von Aerosoleigenschaften.
- Zusätzlich wird die Anzahl der Eiskeime parallel zu Wolkenpartikeln erstmals erfasst, was einen innovativen Ansatz darstellt, die Wechselwirkungen in der Atmosphäre besser zu verstehen.
Die ersten Messflüge sind für die zweite Septemberwoche 2025 geplant, während das HALO-Forschungsflugzeug bis Ende August für den Einsatz umgerüstet wird. Experten befürchten, dass in der Südhemisphäre, wo weniger Partikel vorhanden sind, auch weniger Wolkenbildung betrieben wird. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Klimaentwicklung in dieser Region haben.
Insgesamt verspricht die HALO-South-Mission vielversprechende Erkenntnisse zur Klimaforschung zu liefern, indem sie sich auf Aspekte konzentriert, die bislang unzureichend untersucht wurden. Die Kombination aus fortschrittlicher Technologie und internationaler Zusammenarbeit ist dabei ein entscheidender Faktor, um das Verständnis über den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf das Klima zu vertiefen.