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Genetische Anpassungen von Erdmännchen: Überleben im Klimawandel!

Eine aktuelle Studie unter der Leitung der Universität Ulm zeigt, dass Erdmännchen sich genetisch an eine artspezifische Form der Tuberkulose anpassen. Die Forschung basiert auf umfangreichen Daten von über 1500 Erdmännchen, die über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten gesammelt wurden. Tuberkulose, verursacht durch das Bakterium Mycobacterium suricattae, hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebenserwartung und Fortpflanzung dieser Tiere, wie uni-ulm.de berichtet.

Die Studie belegt, dass Änderungen in der genetischen Variabilität, insbesondere in den MHC-Genen (Major Histocompatibility Complex), entscheidend sind für die Immunabwehr der Erdmännchen. Eine spezifische Genvariante, die ursprünglich als Risikofaktor galt, hat sich mittlerweile als Überlebensvorteil herausgestellt. Dies verdeutlicht die komplexen Anpassungsmechanismen wildlebender Tiere in Reaktion auf sich verändernde Umwelteinflüsse.

Der Einfluss des Klimawandels

Ein zentraler Aspekt der Studie ist der Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von Tuberkulose. Höhere Temperaturen und veränderte Niederschläge verstärken die Ausbreitung der Krankheit. In der Kalahari, wo die Forschung durchgeführt wurde, hat die durchschnittliche Höchsttemperatur in den letzten zwei Jahrzehnten um mehr als zwei Grad zugenommen, was fünfmal höher ist als der globale Durchschnitt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Tuberkuloseverbreitung, sondern auch auf das Darm-Mikrobiom der Erdmännchen, was zu einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten führt, wie mdr.de feststellt.

Die Analyse von Kotproben zeigt eine Zunahme von krankheitserregenden Bacteroidia und einen Rückgang gesundheitsfördernder Milchsäurebakterien. Diese Veränderungen im Mikrobiom, das entscheidend für Metabolismus und Immunität ist, können gravierende gesundheitliche Probleme verursachen und die Lebenserwartung der Erdmännchen weiter verringern.

Krankheitserreger und menschliche Einflüsse

Die komplexe Dynamik zwischen Klimawandel, genetischer Anpassung und dem Auftreten von Krankheiten ist exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen viele Tierarten stehen. Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, werden immer dringlicher. Der Klimawandel zwingt Tiere, ihre Habitate zu verändern oder zu verlassen, wodurch sie potenziell zu Trägern von Krankheitserregern werden können. Wie helmholtz-klima.de erläutert, lässt das Eindringen von Menschen in die Lebensräume anderer Arten Krankheitserreger von einem Wirt auf einen anderen wechseln.

Diese Erkenntnisse bieten wertvolle Anhaltspunkte für Wildtiergesundheits- und Naturschutzstrategien. Die Forschung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution veröffentlicht. Es wird klar, dass genetische Vielfalt nicht nur für den Erhalt der Art, sondern auch für ihre Resilienz gegenüber Krankheiten von entscheidender Bedeutung ist.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-ulm.de
Weitere Infos
mdr.de
Mehr dazu
helmholtz-klima.de

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