
Am 9. September 2025 fand im Rahmen der IAA Mobility der Roundtable „Modellregionen für Autonomes Fahren im ÖPNV“ statt. Diese bedeutende Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter. Initiiert wurde der Roundtable von der Technischen Universität München (TUM) in Kooperation mit MCube, UnternehmerTUM und MZM. Rund 50 Stakeholder aus Politik, Industrie, öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV), Wissenschaft und Verbänden nahmen an diesem zukunftsweisenden Dialog teil. Ziel der Zusammenkunft war es, die Entwicklung und Umsetzung autonomer Mobilitätslösungen zu beschleunigen und eine regions- sowie sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Diese Initiative stellt einen wichtigen Schritt dar, um Bayern als Pionier im Bereich des autonomen Fahrens zu positionieren.
Dr. Markus Söder betonte in seiner Rede die ambitionierte Vision von 20.000 autonomen Shuttles und 5.000 autonomen Bussen in Bayern. In ähnlicher Weise hob Dieter Reiter die ökonomischen Vorteile des autonomen Fahrens für den öffentlichen Nahverkehr und den Güterverkehr hervor. Auch Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, unterstrich die Wichtigkeit, Forschungsergebnisse in praktische Innovationen umzusetzen. Währenddessen wies Oliver May-Beckmann auf die Herausforderungen hin, die mit der Umsetzung autonomer Fahrzeuglösungen einhergehen, und der Notwendigkeit politischer Unterstützung für diese ehrgeizigen Projekte.
Zukunftsfähige Mobilität auf der IAA
Die IAA Mobility 2025 agiert als eine Plattform für den Dialog zwischen der ÖPNV-Branche, der Politik und der Industrie. Ein zentrales Anliegen dieser Veranstaltung ist die Förderung einer zukunftsfähigen Mobilität durch gemeinsames Handeln. Das Auto bleibt ein unverzichtbarer Teil der Mobilität, muss sich jedoch elektrisch und autonom neu erfinden. Auf der Messe wurden verschiedene innovative Ideen präsentiert, darunter multimodale Apps, Buchungsplattformen und Mobilitäts-Hubs. Die Notwendigkeit der Verknüpfung von Verkehrsträgern für eine nachhaltige Mobilitätswende stellt einen weiteren Fokus der Diskussion dar.
Im Rahmen der IAA Mobility 2025 werden flexible Lösungen wie On-Demand-Shuttles, Ridepooling und Carsharing für ländliche und suburbanen Räume thematisiert. Ein spezieller Open Space am Münchener Königsplatz, der über 2000 Quadratmeter umfasst, bietet Möglichkeiten zur Erkundung der Mobilität der Zukunft. ZUKUNFT NAHVERKEHR, eine Initiative innerhalb der Messe, veranstaltet Panel-Diskussionen, Live-Shows und Keynotes, um die spannenden Themen der Mobilität umfassend zu beleuchten.
Innovationen für den öffentlichen Nahverkehr
Ein Netzwerk aus Unternehmen, Organisationen und Initiativen unterstützt die Mobilitätswende. Dazu gehören Partnerunternehmen, die innovative Lösungen anbieten, wie zum Beispiel:
- Delfi: ÖPV-Daten und Informationsdienste
- Kira: Selbstfahrende Shuttles für den Nahverkehr
- Microlino: E-Mikroauto für urbane Mobilität
- Minga: Forschungsprojekt für selbstfahrende Busse
- Neomind: Innovative Sitzdesigns für den Nahverkehr
- Sono Beacon: Optimierung der ÖPNV-Nutzung
- S-Bahn München: Präsentation neuer Züge
- Toray: Umweltfreundliche Shuttles mit leichtem Design
- Ultimo: Test von autonomen Bussen in Europa
- Voi: E-Scooter-Sharing in über 100 Städten
- DB Connect: Flottenmanagement und Car- und Bike-Sharing
- DB Vertrieb: Vertriebsinfrastruktur und Kundenservice der Deutschen Bahn
Der ÖPNV bildet die Grundlage für eine öffentliche Mobilität, die notwendig ist, um den wachsenden urbanen Anforderungen gerecht zu werden. Schienenverkehrssysteme stellen das Rückgrat des Hochleistungsnahverkehrs dar, während Beschleunigte Bus-Rapid-Transit-Linien wichtige Verkehrsachsen mit hoher Kapazität schaffen. Ergänzend dazu können modulartige Platooning-Busse und On-Demand-Angebote die Auslastung in städtischen und ländlichen Gebieten optimieren. Diese neuen Konzepte tragen dazu bei, den Individualverkehr zu reduzieren und die Lebensqualität in Städten entscheidend zu erhöhen.
Mit der Einführung autonom fahrender ÖV-Shuttles wird eine neue Ära der Mobilität eingeläutet, die nicht nur die Feinverteilung in Wohngebieten und an zentralen Aufkommenspunkten revolutionieren soll, sondern auch die Flächeninanspruchnahme für Parkplätze erheblich reduziert. Dadurch könnten wertvolle städtische Räume für Umweltverbund, Stadtleben und Grünflächen neu verteilt werden. Eine umfassende multimodale Vernetzung stellt daher einen unverzichtbaren Aspekt der zukünftigen Mobilitätskonzepte dar und wird maßgeblich von öffentlichen Verkehrsunternehmen als zentrale Akteure der Mobilitätswende vorangetrieben.