
Der Chinesische Garten an der Ruhr-Universität Bochum steht vor der Wiedereröffnung nach umfangreichen Renovierungsarbeiten. Die Eröffnung ist für den 1. Oktober 2025 geplant, nach einer mehrjährigen Phase, in der der Garten aufgrund dringenden Renovierungsbedarfs geschlossen war. Der Garten, der 1990 im südchinesischen Stil erbaut wurde, entfaltet sich als authentisches Bauwerk im botanischen Garten der Universität, und zieht mit seiner idyllischen Gestaltung zahlreiche Besucher aus der Region an. Der Garten bietet nicht nur einen ruhigen Rückzugsort, sondern auch eine beliebte Fotolocation für Gäste.
Am 20. September 2025 wird eine kostenlose Führung durch den Garten angeboten, für die die Teilnehmerzahl auf 20 Personen pro Gruppe begrenzt ist. Zwei Führer übernehmen die Leitung der Gruppen in kurzen Abständen, um den Besuchern Einblicke in die chinesische Gartenkunst und die Renovierungsarbeiten zu geben, die zur Aufrechterhaltung des kulturellen Erbes notwendig sind.
Renovierungsarbeiten im Detail
Aktuell laufen die Renovierungsarbeiten im Chinesischen Garten auf Hochtouren. Vier erfahrene Bauspezialisten aus China – Hu Xiaojun, Gu Tianming, Jin Zhongming und Cheng Jinhuan – sind speziell für die in chinesischer Bauweise erforderliche Arbeit zuständig. Ihre Aufgaben umfassen die Reparatur von Mauern, das Dachdecken sowie das Schreinern von Holzelementen.
Im Verlauf der Arbeiten wurde jedoch unerwarteter Reparaturbedarf am Reetdach der Fischerhütte entdeckt. Um diesen zusätzlichen Aufwand zu decken, wurde ein Unternehmen aus Norddeutschland beauftragt, das Reetdach neu zu decken. Die Kosten für diese zusätzlichen Arbeiten müssen durch Spenden des Fördervereins „Der Chinesische Garten e.V.“ finanziert werden, da das ursprüngliche Budget bereits stark beansprucht ist.
- Geplante Eröffnung: 1. Oktober 2025
- Führung: 20. September 2025, 20 Personen pro Gruppe
- Genutzte Expertise: Vier chinesische Bauspezialisten
- Beauftragtes Unternehmen für Reetdach: Norddeutsches Unternehmen
Die Renovierung ist nicht nur notwendig, um Witterungs- und Vandalismusschäden zu beseitigen, sondern auch, um den originalen Charme des Gartens zu wahren. Dazu zählt die Instandsetzung des Dachs, der Austausch von Holzverzierungen sowie die Erneuerung von leckgeschlagenen oder beschädigten Elementen, wie dem morschen Rückengeländer und dem abgebrochenen Türflügel. Diese umfangreichen Arbeiten belaufen sich auf insgesamt etwa 130.000,00 Euro, wovon der Verein bislang rund 29.900,00 Euro sammeln konnte.
Der Garten als kulturelles Erbe
Traditionelle chinesische Gartenkunst, die bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. zurückreicht, legt großen Wert auf die Harmonie zwischen Baum, Wasser und architektonischen Elementen. Der Chinesische Garten in Bochum ist ein Abbild eines idealen Universums, was ihn auch als Sehenswürdigkeit so besonders macht. Es fehlt weniger an der natürlichen Schönheit als vielmehr an den kunsthandwerklichen Fähigkeiten, die nun durch die extra aus China herangezogenen Fachkräfte bereitgestellt werden.
Die Gartenarchitektur ist nicht nur ein Stück Kulturgeschichte, sondern auch ein anerkannter Teil der Kunst- und Kulturförderung, wofür der Förderverein gezielt um externe Unterstützung zur Finanzierung der Renovierung bittet. Firmen und private Gruppen, die bereit sind, die nötigen Mittel bereitzustellen, erhalten eine Sonderführung als Dankeschön.
Die Wiedereröffnung des Gartens im Oktober wird ein bedeutendes Ereignis für die Bochumer Gemeinschaft darstellen, die die Chance erhält, ein Stück chinesischer Kultur und Kunst vor der eigenen Haustür zu erleben. Der Chinesische Garten bleibt ein wichtiges kulturelles Bindeglied zwischen Ost und West.