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Neuer Lehrstuhl „GENIUS“: Revolution der Kreislaufwirtschaft in Europa!

Ende August 2025 fand ein wegweisendes Seminar zur Kreislaufwirtschaft statt, das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit Arts et Métiers organisiert wurde. Im Rahmen dieser Veranstaltung erfolgte der wissenschaftliche Startschuss des deutsch-französischen Lehrstuhls „GENIUS“ (Next Generation Industry for Sustainability). Das Hauptziel dieses Lehrstuhls ist es, die europäische Industrie nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten. Die Gründung von GENIUS ist das Ergebnis einer 30-jährigen akademischen Zusammenarbeit sowie einer zehnjährigen Partnerschaft im French-German Institute for Industry of the Future zwischen KIT und Arts et Métiers.

Der Lehrstuhl ist für zunächst vier Jahre mit einer Förderung von 150.000 Euro der Deutsch-Französischen Hochschule ausgestattet, die durch regionale Mittel ergänzt wird. Zu den Schwerpunkten der Arbeit von GENIUS zählen unter anderem kollaboratives Design mit immersiven Technologien, fortschrittliche Fertigungs- und Recyclingprozesse sowie die Optimierung und Neukonfiguration von Produktionssystemen. Ein zentraler Fokus liegt auf der Kreislaufwirtschaft, um den gesamten Lebenszyklus von Industrieprodukten nachhaltig zu gestalten.

Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft

Die Relevanz der Kreislaufwirtschaft wird auch in der aktuellen Studie „Kreislaufwirtschaft in Deutschland und der EU: Positionen und Perspektiven“ deutlich hervorgehoben, die von der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit Future Impacts durchgeführt wurde. Die Studie betont, dass der Übergang zur Kreislaufwirtschaft eine zentrale Herausforderung darstellt und zirkuläre Wirtschaftsweisen über reines Recycling hinausgehen müssen.

Vier zentrale Handlungsfelder werden in der Studie vorgestellt:

  • Über Recycling hinausdenken: Eine umfassende Strategie für den gesamten Produktlebenszyklus ist erforderlich.
  • Zirkuläre Bioökonomie nutzen: Biobasierte Materialien sollten fossile Rohstoffe ersetzen.
  • Radikale Angebotsgestaltung: Produkte und Geschäftsmodelle müssen kreislauffähig konzipiert werden.
  • Ethische Dimension einbeziehen: Die Kreislaufwirtschaft sollte sozial gerecht gestaltet werden.

Digitalisierung und Kulturwandel

Die Digitalisierung wird zudem als Schlüsselthema identifiziert. Diese eröffnet Möglichkeiten zur Rückverfolgbarkeit von Materialien und optimiert Geschäftsprozesse, beispielsweise durch digitale Produktpässe und Plattformen für Second-Life-Modelle. Die Studie hebt hervor, dass ein Kulturwandel notwendig ist: Politik, Unternehmen und Gesellschaft müssen zusammenarbeiten, um nachhaltige Konzepte zu fördern.

Zusätzlich wird aufgezeigt, dass Regulierung, Anreize und standardisierte Rahmenbedingungen Unternehmen dazu motivieren können, nachhaltige Konzepte zu implementieren. In diesem Kontext zielt der Lehrstuhl GENIUS darauf ab, Absolventen auszubilden, die in der Lage sind, industrielle Systeme kreativ zu entwerfen, zu steuern und weiterzuentwickeln.

Die Herausforderungen, die in diesem Rahmen angegangen werden müssen, inkludieren den ökologischen Wandel, die Widerstandsfähigkeit der Produktionsketten, technologische Souveränität und die digitale Transformation. Personen, die an dem Seminar und der Gründung des Lehrstuhls beteiligt waren, umfassen bedeutende Experten wie Dr. Paul Stief, Dr. Udo Thelen sowie die Professoren Jean-Rémy Chardonnet, Volker Schulze, Ivan Iordanoff und Thomas Hirth.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kreislaufwirtschaft sowohl eine ökologische Notwendigkeit als auch eine wirtschaftliche Chance bietet, die in Zukunft verstärkt in den politischen und wirtschaftlichen Diskurs in Deutschland und der EU einfließen sollte. Das Ziel des Lehrstuhls GENIUS und die Erkenntnisse der aktuellen Studie stehen in einem klaren Fokus auf diese dringenden Herausforderungen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kit.edu
Weitere Infos
dena.de
Mehr dazu
zukunftdernachhaltigkeit.de

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