
Die Technische Universität Ilmenau hat kürzlich eine wichtige Kooperationsreise nach Usbekistan unternommen, die im Kontext des zunehmenden internationalen Wissenschaftsaustauschs von bedeutender Relevanz ist. Prof. Hannes Töpfer hebt in diesem Zusammenhang die wachsende Bedeutung Zentralasiens für den akademischen Austausch hervor. Die Delegation hatte das Ziel, Grundlagen für gemeinsame Forschung, neue Studienangebote sowie eine nachhaltige Vernetzung zu schaffen. In Usbekistan wurde die dynamische Hochschullandschaft erkundet, die sich durch moderne Infrastruktur und ehrgeizige Zukunftspläne auszeichnet. Studierende in der Region zeigen großes Interesse und Offenheit für internationale Kooperationen.
Die Fachrichtungen, auf die sich die Technische Universität Ilmenau konzentriert, umfassen erneuerbare Energien, Energiesysteme, neue Materialien und Künstliche Intelligenz. Dies ist besonders bedeutsam, da Deutschland in den Hochschulbereichen in Zentralasien einen hervorragenden Ruf genießt. Ein Beispiel für gelungene internationale Zusammenarbeit ist die enge Kooperation der TU München mit der New Uzbekistan University (NewUU), die als Modell für zukünftige Projekte dienen kann.
Kooperationen im Bildungssektor
Parallel zu den Aktivitäten der TU Ilmenau gibt es Bestrebungen, gezielt usbekische Studierende für sächsische Hochschulen zu gewinnen. Das „Saxon Science Liaison Office Uzbekistan“ spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieses Büro wurde unter der Federführung der TU Bergakademie Freiberg eröffnet und hat die Aufgabe, usbekische Studierende für sächsische Hochschulen zu gewinnen, um später in der Region zu arbeiten. Dabei wird besonders der Bedarf an Fachkräften in Bereichen wie Bergbau, Geologie, Maschinenbau, Materialwissenschaften und Umwelttechnik betont.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat ebenfalls das große Interesse von Regierung, Wirtschaft und Hochschulen an dieser Initiative hervorgehoben. Weitere Maßnahmen beinhalten den Aufbau eines Studienkollegs zur Vorbereitung auf ein Studium in Sachsen sowie die frühzeitige Herstellung von Kontakten zur Wirtschaft, etwa durch Praktika oder Werksverträge. In den letzten Jahren gab es bereits 46 Kooperationen zwischen deutschen und usbekischen Hochschulen, was die Attraktivität der Studienmöglichkeiten in Deutschland unterstreicht.
Forschungskooperationen und strategische Rahmenbedingungen
Der Rahmen für die Wissenschaftskooperationen zwischen Deutschland und zentralasiatischen Ländern basiert auf einem Regierungsabkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit aus dem Jahr 1987. Bilaterale Abkommen mit Kasachstan und Usbekistan sowie verschiedenen Absichtserklärungen bilden die Grundlage für zahlreiche Forschungsprojekte. Diese Projekte decken zahlreiche Fachgebiete ab, darunter Klima- und Umweltforschung, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Gesundheit.
Die Green Central Asia-Initiative des Auswärtigen Amts von 2020 zielt darauf ab, zusätzliche Ressourcen für die Zusammenarbeit mit zentralasiatischen Ländern zu mobilisieren. Der erste Förderaufruf für Projekte in der Forschungs- und Innovationszusammenarbeit wurde für den Zeitraum 2023-2033 veröffentlicht und betrachtet die Etablierung nachhaltiger Partnerstrukturen als prioritär. Diese Anstrengungen bestätigen das langfristige Engagement Deutschlands in der Region und die Wichtigkeit wissensbasierter Partnerschaften.