
Am 17. September 2025 wurde Prof.in Ursula M. Staudinger feierlich in ihre zweite Amtszeit als Rektorin der Technischen Universität Dresden (TUD) eingeführt. Die Veranstaltung fand im Dülfersaal statt und wurde von über 200 Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft besucht. Der sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, überreichte die Bestellungsurkunde und würdigte dabei Staudingers Engagement sowie ihre Erfolge in der Weiterentwicklung der Universität.
Staudingers zweite Amtszeit baut auf den ersten fünf Jahren auf und zielt darauf ab, neue Akzente zu setzen. Seit 2021 wurden grundlegende strategische Initiativen gestartet, um die TUD zu einer global ausgerichteten Spitzenuniversität weiterzuentwickeln. Unter ihrer Leitung hat die Universität fünf Exzellenzcluster errungen, die ab 2026 gefördert werden und die TUD zu den TOP 5 Universitäten in Deutschland zählen lassen.
Strategische Initiativen und Zukunftsvisionen
In der Investitur betonte Staudinger die Bedeutung der kommenden fünf Jahre für die TUD, insbesondere im Kontext der Exzellenzuniversität, die im März 2026 ein wichtiger Meilenstein sein wird, sowie dem bevorstehenden 200-jährigen Jubiläum im Jahr 2028. Der Exzellenz-Selbstbericht wurde am 1. August eingereicht, und internationale Gutachterinnen sowie Gutachter werden die Universität am 11. und 12. November besuchen, um deren Fortschritte zu überprüfen.
Die Rektorin plant, die TUD als Innovationsmotor und vertrauensvolle gesellschaftliche Partnerin zu profilieren. Ein zentrales Anliegen ist die Förderung von Durchbrüchen in der Grundlagenforschung. Wichtige Vorhaben in dieser Grundsatzstrategie umfassen den Ausbau des transdisziplinären Center Synergy of Systems (SynoSys) und die Etablierung von drei Innovationscampi. Zudem sollen Mikrozertifikate zum Wintersemester eingeführt werden, um das Studium flexibler zu gestalten und neue Zielgruppen anzusprechen.
Persönlicher Hintergrund und Expertise
Ursula M. Staudinger, die im August 2020 als Rektorin der TUD angefangen hat, bringt umfassende Erfahrung aus verschiedenen Positionen mit. Zuvor war sie Professorin für Soziomedizinische Wissenschaften und Psychologie am Robert N. Butler Columbia Aging Center der Columbia University in New York, wo sie 2013 das Zentrum gründete. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Plastizität des Alterungsprozesses und dessen Auswirkungen auf den demografischen Wandel.
Bevor sie in die USA zog, war sie Vizepräsidentin der Jacobs University Bremen und Gründungsdekanin des Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development. Staudinger hat zahlreiche Preise für ihre Forschungsarbeiten erhalten und berät die deutsche Regierung zu Fragen des demografischen Wandels.
Hochschulreformen und gesellschaftliche Anforderungen
Die von Staudinger angeführten Initiativen finden statt in einem Kontext, in dem Hochschulreformen zunehmend auf die sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen reagieren müssen. Diese Reformen in Deutschland sind oft eine Reaktion auf demografische Entwicklungen und den damit verbundenen Fachkräftemangel. Die Reformbewegungen zielen darauf ab, Qualität, Zugang und Struktur von Studium und Forschung zu verbessern sowie die Autonomie der Hochschulen zu stärken.
Der Bologna-Prozess, der die Schaffung eines europäischen Hochschulraums fördert, hat dabei ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss. Die TUD steht somit im Zentrum einer dynamischen Entwicklung, die sowohl nationale als auch internationale Perspektiven einbezieht. Staudingers Ansatz, die Universität für die Gesellschaft zu öffnen und Vielfalt zu fördern, spiegelt die Anforderungen wider, die an moderne Hochschulen gestellt werden.
Die Investitur Staudingers als Rektorin stellt nicht nur einen persönlichen Erfolg dar, sondern ein entscheidendes Element in der ständigen Weiterentwicklung der Technischen Universität Dresden und der Hochschullandschaft in Deutschland insgesamt.