
Eine aktuelle Studie beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Baumarten und deren Einfluss auf die Dürre-Resistenz von Wäldern. Laut der Freiburger Universität ist die Zusammensetzung der Baumarten von entscheidender Bedeutung für gesunde und resiliente Wälder, insbesondere in Zeiten längerer und häufiger Dürreperioden. Während verschiedene Baumarten in der Lage sind, Wasser ressourcenschonend zu teilen und sich gegenseitig zu fördern, kann eine hohe Artenvielfalt auch zu einem verstärkten Konkurrenzkampf um Wasser führen. Um klimaresiliente Wälder zu schaffen, sind gezielt ausgewählte Artenkombinationen notwendig, nicht einfach nur eine größere Anzahl von Baumarten. Hier besteht ein dringender Bedarf, wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Erfahrungswissen der Forstwirtschaft zu kombinieren, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, so uni-freiburg.de.
Zusätzlich haben Forscher, darunter PD Dr. Andreas Fichtner und Prof. Dr. Werner Härdtle, den Einfluss der Baumartenvielfalt auf den Kühlungseffekt in Wäldern untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, dass eine höhere Zahl von Baumarten zu einem signifikanten Kühlungseffekt beiträgt: Ein artenreicher Wald kann in der Mittagszeit im Sommer bis zu 4,4 Grad Celsius kühler sein als eine Monokultur. Im Winter bieten diese Wälder nachts eine um 1,1 Grad höhere Temperatur. Die Studie hebt somit die Bedeutung der Artenvielfalt im Kontext des Klimawandels hervor. Gleichzeitig wird betont, dass einfache Temperaturmessungen in verschiedenen Wäldern nicht ausreichen, um vergleichbare Ergebnisse zu liefern. Das BEF-China Experiment, einer der weltweit größten Freilandversuche zur Baumartenvielfalt, wurde 2008 in China ins Leben gerufen und bietet wertvolle Daten zur Baumartenvielfalt und deren Effekten, wie in leuphana.de berichtet.
Wälder als Schutz gegen Klimaextreme
Wälder spielen eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Sie sind nicht nur Lebensräume für zahlreiche Arten; sie können auch Wetterextreme abpuffern. Der Baumartenreichtum verstärkt den kühlenden Effekt im Sommer und verbessert die Isolierung im Winter. Dadurch trägt ein stabileres Mikroklima in Wäldern zu besseren Bedingungen für Ökosysteme und deren Leistungen bei. Eine gute Mischung aus Baumarten wirkt sich positiv auf die Nährstoffkreisläufe im Boden aus und erhöht die Kohlenstoffspeicherung, was zur Reduzierung des Treibhauseffekts beiträgt, wie bfn.de feststellt.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) unterstützt verschiedene Vorhaben zur Entwicklung von Strategien zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Wäldern. Diese Strategien basieren auf wissenschaftlich belastbaren Kenntnissen über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Waldbiodiversität. Um den Herausforderungen durch den Klimawandel gerecht zu werden, sind vielfältige und resiliente Wälder von essenzieller Bedeutung. Nur so können sie ihre grundlegenden Funktionen und ökologischen Leistungen aufrechterhalten und ihre Rolle als Kohlenstoffsenken effektiv erfüllen.