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CAU zieht Konsequenzen: Islamwoche sorgt für Aufregung in Kiel!

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat in einer sorgfältig erarbeiteten Stellungnahme am 24. September 2025 klare Position bezogen, nachdem kontroverse Ereignisse rund um die Islamwoche im Mai 2025 für Aufregung gesorgt hatten. Die Universität betont ihre Verpflichtung zu Werten wie Wissenschaft, offenem Dialog und respektvollem Miteinander. In ihrem Dokument stellt das Präsidium fest, dass ein sicherer Raum für freie Diskussion gewährleistet werden müsse, um den Grundwerten der Institution Rechnung zu tragen. Um dies zu gewährleisten, wurden einige notwendige Konsequenzen gezogen.

Unter den getroffenen Maßnahmen ist der Entzug der Anerkennung der islamischen Hochschulgruppe, der während einer Sitzung des Bildungsausschusses im Landtag bekannt gegeben wurde. Diese Entscheidung war eine direkte Reaktion auf Vorfälle, die während der Islamwoche 2025 aufgeflogen waren. Ein Redner mit salafistischem Hintergrund hatte auf der Veranstaltung gesprochen, und es gab Anweisungen zur getrennten Sitzordnung für Männer und Frauen, zusammen mit der Auslage ultrakonservativer islamischer Literatur. Die studierenden Vertreterinnen und Vertreter der CAU sahen sich hiervon in ihren Werten stark berührt, was letztlich zu dem Entschluss führte, die Richtlinien für studentische Vereinigungen und die Raumvergabe zu überarbeiten, um Missbrauch in Zukunft zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass die Werte der Universität gewahrt bleiben.

Transparenz und Verantwortung

Die CAU hat zudem die zuständigen Behörden eingeschaltet und bekräftigt ihr Engagement für eine offene und demokratische Kultur. Die Universitätsleitung sieht es als ihre Verantwortung an, Lehren aus diesen Erfahrungen zu ziehen und die universitären Strukturen im Dialog mit Studierenden und Mitarbeitenden zu verbessern. Ziel ist es, dass die CAU ein Ort bleibt, an dem Wissenschaftliche Neugier, Vielfalt und eine freie Debatte gefördert werden.

Der Bildungsausschuss des Landtags hat sich am Donnerstag intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Der Antrag der FDP-Fraktion zur Überprüfung der Vorfälle war eine wesentliche Treiberinformation für die aktuellen Maßnahmen. Schon im Juli 2025 war der islamischen Hochschulgruppe der Status als Hochschulgruppe entzogen worden, und die CAU sieht die Notwendigkeit, klarere Verfahren zu schaffen, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

Universität als Diskursraum

In einem breiteren Kontext gilt die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland als hohes Gut, die jedoch nicht mit der Meinungsfreiheit identisch ist. Die Ruperto Carola Ringvorlesung an der Universität Heidelberg thematisiert die Herausforderungen, die mit der Aufrechterhaltung demokratischer Werte an Hochschulen verbunden sind. Die Universität wird als Diskursraum gesehen, der rigorose wissenschaftliche Debatten fördern sollte, was im Widerspruch zu den Ereignissen an der CAU steht, die in ihrer Natur die Prinzipien der Diversität und den offenen Dialog infrage stellen.

Die Vielfalt von Meinungen und die kritische Auseinandersetzung sind essenziell für eine funktionierende Bildungseinrichtung. Während Teilnehmer in der akademischen Debatte oft ihre „Komfortzone“ verlassen und neue Perspektiven akzeptieren müssen, bleibt die Frage, wie universitärer Diskurs auch in turbulenten Zeiten aufrechterhalten werden kann. Insbesondere gilt es, Multiperspektivität zu bewahren und zugleich ethische Grundsätze von Gleichstellung und Diversität zu respektieren.

Insgesamt stellt die Situation an der CAU einen dringenden Weckruf für alle Hochschulen dar, die Rolle der Wissenschaft als Raum für kritische und kontroverse Debatten ernst zu nehmen und dabei die Werte zu verteidigen, die als Grundlage einer starken Demokratie gelten. Universitäten sollten Orte sein, an denen gesellschaftlich relevante Themen unabdingbar erörtert werden, um die Freiheit der Wissenschaft abzusichern und den Zugang zu Wissen und Teilhabe an einer dynamischen Zivilgesellschaft zu fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
praesidium.uni-kiel.de
Weitere Infos
ndr.de
Mehr dazu
uni-heidelberg.de

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