
Die Universität Freiburg hat das musikalische Erbe des legendären Künstlers James Last übernommen. Diese bedeutende Sammlung umfasst zahlreiche historische Dokumente und Artefakte, die für die Forschung und Lehre an der Universität und der Hochschule für Musik von großer Bedeutung sind. Der Nachlass wurde von der Erbengemeinschaft des gebürtigen Bremerhavener Komponisten, Arrangeurs und Jazz-Bassisten, der von 1929 bis 2015 lebte, übergeben. Laut uni-freiburg.de ist das Ziel dieser Übergabe, das Erbe langfristig zu archivieren und studierenden, lehrenden sowie forschenden Personen zugänglich zu machen.
Die Sammlung besteht aus etwa 200 Kisten, die Noten, Schallplatten, Fanartikel und Lasts große Plattensammlung enthalten. Dies wurde durch die Initiative von Musikwissenschaftler Dr. Knut Holtsträter angestoßen, der auf die bis dahin begrenzte Forschung über Lasts umfangreiches Werk hinweist. Bei der Übergabe betonte er die Möglichkeit, historische Zeugnisse als Primärquellen in zukünftige Forschungsprojekte einzubinden. Laut schwarzwaelder-bote.de war James Last eine zentrale Figur der Unterhaltungs- und Tanzmusik in Deutschland und veröffentlichte mehr als 160 Platten.
Wissenschaftliche Nutzung und interdisziplinäre Tagung
Prof. Dr. Sylvia Paletschek, eine der Verantwortlichen an der Universität, beschreibt die Sammlung als einen riesigen Gewinn für die Institution. Die Familie Last war es besonders wichtig, dass diese Sammlung wissenschaftlich genutzt wird, was durch die Unterstützung des Zentrums für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) in Freiburg gewährleistet ist. Dieses ist das einzige seiner Art in Deutschland und spielt eine führende Rolle in der Forschung zur populären Musik. Prof. Dr. Dr. Michael Fischer hob die Bedeutung des ZPKM in seiner Funktion als Forschungsinstitut hervor.
Um den Einfluss von Tanz- und Unterhaltungsorchestern auf die deutschsprachige Musiklandschaft zu beleuchten, wird im Rahmen der Übergabe eine interdisziplinäre Tagung mit dem Titel „Non Stop Dancing zu Melodien für Millionen“ stattfinden. Diese Tagung behandelt Themen rund um die Entwicklung und den Einfluss von Tanz- und Unterhaltungsorchestern in Deutschland von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Berichten zufolge werden Vertreter*innen aus Forschung und Praxis, sowie Zeitzeugen und Mitglieder aktueller Ensembles wie der SWR Big Band und dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld an den Vorträgen teilnehmen. Die Tagung wird zudem die Musik von Ikonen wie James Last, Willy Berking und Theo Schumann thematisieren, deren Einfluss auf die Medien bis heute spürbar ist, wie uni-freiburg.de erläutert.