
Vom 22. bis 24. September 2025 besuchte eine Delegation aus Katowice, Polen, die BTU Cottbus-Senftenberg. Dieser Austausch war Teil des von der Just Transition Fund (JTF) finanzierten Forschungsprojekts „Regional Observatory of the Transition Process“, das von der University of Economics in Katowice geleitet wird. Der Besuch hatte zum Ziel, über die Herausforderungen des Strukturwandels zu diskutieren und Perspektiven für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zu erkunden. Laut b-tu.de nahmen Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft der Region Katowice teil, unter der Leitung von Prof. Monika Wieczorek-Kosmala und Prof. Dr. Adam Drobniak.
Dr. Tim Rottleb und Dr. Johannes Staemmler von der BTU organisierten die Veranstaltung. Prof. Dr. Wolfram Berger begrüßte die Delegation und betonte die gemeinsamen Herausforderungen sowie das Potenzial für internationale Kooperationen im Bereich der Transformation von Kohlebergbauregionen. Katowice und Lausitz stehen vor ähnlichen Transformationsherausforderungen, die durch den Rückgang des Kohlebergbaus ausgelöst werden.
Einblicke in den Strukturwandel
Das Programm umfasste verschiedene Besuche, darunter das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) und den Lausitz Science Park. Des Weiteren fand ein Austausch mit Akteuren der Industrie- und Handelskammer Cottbus sowie der LEAG AG und TAKRAF AG statt. Ein eindrucksvoller Teil des Programms war der Besuch des Tagebaus Welzow-Süd, wo die Delegation Einblicke in die Braunkohleindustrie und deren regionale Auswirkungen erhielt.
Dieser Besuch verdeutlichte die Komplexität des Strukturwandels und die gemeinsamen Herausforderungen, die sowohl in Polen als auch in Deutschland bestehen. Der direkte Austausch förderte die Basis für zukünftige akademische Partnerschaften und gemeinsame Forschungsprojekte.
Unterstützung für Kohlebergbauregionen
Um den Strukturwandel in Kohlebergbauregionen zu unterstützen, beschloss das Bund-Länder-Koordinierungsgremium am 13. Juni 2024 ein umfassendes Paket. Dieses zielt darauf ab, Investitionen in die Kohleregionen sowohl im Osten als auch im Westen Deutschlands zu fördern und die Mittelverwendung flexibler zu gestalten. Dr. Wolf Reuter, ein Vertreter des Bundesministeriums der Finanzen, betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Antworten zur Flexibilisierung der Instrumente für die Regionen.
Das Investitionsgesetz für Kohleregionen, das seit August 2020 in Kraft ist, stellt bis zu 41,09 Milliarden Euro für den Strukturwandel bereit. Es wird erwartet, dass die Investitionen in innovative Transformationstechnologien angestoßen werden. Der Änderungen des Bundesprogramms „STARK“ verstärkt die Maßnahmen zur Förderung von unternehmerischem Handeln und Innovation in diesen Regionen, mit einer Erhöhung der Investitionsquote auf 100 %. Laut bundesfinanzministerium.de sollen auch zehn Schienenvorhaben in den betroffenen Regionen geplant werden.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen die proaktive Herangehensweise an die Herausforderungen des Strukturwandels in Kohleregionen, wobei die internationale Kooperation und der Wissensaustausch zwischen Deutschland und Polen eine zentrale Rolle spielen.