
Am 1. Oktober 2025 fand an der Universität Vechta eine wichtige Fachtagung statt, die im Rahmen des Neunten Altersberichts der Bundesregierung organisiert wurde. Diese Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) stattfand, wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Teti, Expertin für Gerontologie, durchgeführt. Sie wurde durch Mittel aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“ gefördert und thematisierte zentrale Aspekte wie Altern, Gesundheit und Teilhabe.
Die Moderation der Diskussion übernahm Timo Fuchs, der maßgeblich zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen beitrug. Ein besonderer Fokus lag auf der Gesundheitsförderung und Prävention in städtischen Gebieten sowie der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Drei parallele Symposien deckten am Nachmittag relevante Themen wie Gesundheit, Wohnen und Mobilität ab, die zur Quartiersentwicklung beitrugen.
Integration von Wohnen und Gesundheitsversorgung
Die Abschlussdiskussion hob die Notwendigkeit hervor, die Bereiche Wohnen, Gesundheitsversorgung und Teilhabe miteinander zu verknüpfen. Experten forderten eine ganzheitliche Denkweise in Quartieren und betoneten die Bedeutung des Konzepts „Sorgende Gemeinschaft“. Dabei wurde deutlich, dass der Markt allein nicht in der Lage ist, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft neue Antworten auf die sich verändernden Bedürfnisse älterer Menschen findet.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Auffassung, dass die Altenhilfe als Pflichtleistung im Kontext des demografischen Wandels betrachtet werden sollte. Die Diskussion beinhaltete auch die gesetzliche Ausgestaltung dieser Hilfsangebote und die Verantwortung der Kommunen für Unterstützungsleistungen. Es wurde berichtet, dass einige Kommunen bereits durch Investitionen in Daseinsvorsorge und Teilhabe langfristig positive Effekte erzielen konnten.
Aufruf zur Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge
Parallel zur Tagung fanden auch Diskussionen über bürokratische Hürden statt, die für viele innovative Wohnformen eine Herausforderung darstellen. Oft sind diese Lösungen nur einem privilegierten Personenkreis zugänglich. Die Experten forderten daher eine stärkere Unterstützung durch die kommunale Daseinsvorsorge, um diese Angebote breiter verfügbar zu machen.
Die Altenberichtskommission, die seit 1993 regelmäßig die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland evaluiert, anerkennt die zentrale Rolle der Kommunen in der Seniorenpolitik. Im Siebten Altenbericht wurden bereits Handlungsempfehlungen formuliert, die eine nachhaltige Entwicklung von Seniorenpolitik auf kommunaler Ebene betonen. Diese Empfehlungen unterstreichen die Verantwortung der Kommunen für Daseinsvorsorge und die Notwendigkeit, lokale Hilfestrukturen zu stärken. Ministerin Manuela Schwesig betonte die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Lebensqualität älterer Menschen.
Die Veranstaltung in Vechta war Teil eines umfassenden Prozesses, um die Erkenntnisse des Neunten Altersberichts weiterzuleiten und die Alterspolitik in Deutschland zu beeinflussen. Der Abschluss der Veranstaltungsreihe zur Vorstellung der Erkenntnisse steht am 6. November 2025 an, wobei die Ergebnisse die künftige Arbeit der zuständigen Kommissionen maßgeblich gestalten sollen.
Die Anforderungen an die Politik, insbesondere in Bezug auf die Alterspolitik, sind klar definiert: Der Bund soll Impulse setzen, gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen und finanzielle Ressourcen bereitstellen. Ein verwässerter Ansatz allein ist nicht ausreichend. Die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft erfordern koordinierte Anstrengungen auf allen Ebenen, um eine soziale und gerechte Teilhabe für alle Generationen zu gewährleisten.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Altersforschung und Gesundheitspolitik können Sie die umfassenden Berichte des Robert Koch-Instituts einsehen, die die gesundheitlichen und sozialen Rahmenbedingungen älterer Menschen näher beleuchten. Zusätzliche Details sind in den älteren Altenberichten und dem aktuellen Neunten Altersbericht zu finden.
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