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Vulkan Oldoinyo Lengai: Neue Erkenntnisse zu gefährlichen Tremoren!

Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben bemerkenswerte Fortschritte in der Überwachung des Vulkans Oldoinyo Lengai in Tansania erzielt. Die Gruppe unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Miriam Christina Reiss hat kürzlich die Tremore des Vulkans lokalisiert und deren Position sowie Tiefe im Erdreich bestimmt. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für das Verständnis, wie Magma und Gase in der Erde transportiert werden. Die vielschichtige Natur der detektierten Tremorsignale erwies sich als überraschend vielfältig und liefert wertvolle Einblicke in die vulkanische Aktivität.

Die Untersuchungen, die mehr als anderthalb Jahre in Anspruch nahmen, beinhalteten die strategische Platzierung zahlreicher Seismometer rund um den Vulkan. Analysen der Daten begannen mit einem neuntägigen Zeitraum, in dem zum ersten Mal der genaue Ort der Tremore bestimmt werden konnte. Besonders faszinierend ist die Entdeckung, dass zwei Tremortypen, die in unterschiedlichen Tiefen auftraten, miteinander verbunden zu sein scheinen. Dies geschah zeitlich versetzt in Tiefen von etwa fünf Kilometern und nahe am Fuß des Vulkans.

Kern der Entdeckungen

Die charakteristischen Tremore entstehen, wenn Magma an die Oberfläche drängt, wodurch Erschütterungen und kleinere Vibrationen verursacht werden. Der hohe Druck des Magmas kann sogar zu spürbaren Erdbeben führen. Oldoinyo Lengai, der einzige aktive Karbonatitvulkan der Erde, erzeugt flüssiges Magma bei Temperaturen von bis zu 550 Grad Celsius. Angesichts der Tatsache, dass flüssiges Magma in der Regel weniger Tremore generiert, überraschten die Ergebnisse des Forschungsteams.

Die Veröffentlichung der Ergebnisse in dem Fachjournal Communications Earth & Environment am 1. Oktober stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Langfristig zielt die Forschung darauf ab, die Vorhersagemöglichkeiten für vulkanische Ausbrüche zu verbessern und das grundlegende Verständnis über die Dynamik der Vulkane zu vertiefen.

Globale seismische Aktivitäten

In einem breiteren Kontext zeigt die Analyse der globalen seismischen Aktivität ein erhöhtes Interesse an Erdbeben und vulkanischen Phänomenen. Informationen hierzu stellt Global Seismic Activity Level (GSAL) bereit, ein Online-Tool zur Visualisierung und Analyse der aktiven seismischen Bedingungen weltweit. Das GSAL bewertet die seismische Aktivität auf einer Skala von 0 bis 10, wobei Werte um die 6,0 typisch sind.

Durch die Berechnung, die auf der Energie aller weltweit bekannten Erdbeben innerhalb eines bestimmten Zeitraums basiert, werden wichtige Erkenntnisse über das globale seismische Verhalten gewonnen. Beispielsweise deutet ein GSAL von 6,3 auf hypothetische gleichzeitige Erdbebenstärken dieser Intensität hin, was auf die möglicherweise verbundenen Gefahren und Dynamiken in verschiedenen geologischen Systemen hinweist.

Um die Unvorhersehbarkeit und das Risiko vulkanischer Aktivitäten weiter zu analysieren, ist die laufende Forschung rund um Oldoinyo Lengai und die sich verändernden seismischen Muster von großer Bedeutung. Die Erkenntnisse könnten nicht nur das Vulkansystem vor Ort betreffen, sondern auch Auswirkungen auf globale seismische Aktivität haben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
presse.uni-mainz.de
Weitere Infos
nature.com
Mehr dazu
allquakes.com

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