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Zwei Forscher aus Freiburg revolutionieren die Forstwirtschaft!

Die Auszeichnung von Dr. Zoe Schindler und Maximilian Wawrzinek durch die Sattelmühle-Stiftung hat große Aufmerksamkeit im Bereich der Forstwissenschaften erregt. Beide Forscher wurden für ihre herausragenden Arbeiten geehrt, die wesentliche Beiträge zur nachhaltigen Landwirtschaft und zur Verbesserung der Ökosystemleistungen leisten.

Dr. Zoe Schindler, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Waldwachstum und Dendroökologie der Universität Freiburg, wurde für ihre Dissertation mit dem Titel „Trees with benefits: Selected ecosystem services provided by trees in agroforestry systems“ ausgezeichnet. Durch modernste Fernerkundungsmethoden, insbesondere terrestrisches Laserscanning, hat sie untersucht, welche ökologischen Leistungen Bäume in Agroforstsystemen erbringen. Ihre Forschung zeigt, dass größere Bäume überproportional viele ökologische Funktionen erfüllen, was für die Nahrungsversorgung bestäubender Insekten von großer Bedeutung ist.

Wissenschaftlicher Fortschritt und Agrarpolitik

Eine zentrale Erkenntnis ihrer Arbeit ist der Zusammenhang zwischen der Stammdicke und der Anzahl der Blüten pro Baum. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bäume in solchen Systemen so gepflegt werden sollten, dass sie ein hohes Alter und eine große Größe erreichen. Maximilian Wawrzinek, der für seine Masterarbeit „Regionalchronologien für das Murgtal – Proxydaten aus Fichten- und Tannenjahrringen als alternative Quellen für interdisziplinäre Forstgeschichte“ geehrt wurde, beleuchtet historische Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Ressourcenmanagement. Dabei analysierte er rund 600 Holzproben und rekonstruierte eine 700-jährige Klima- und Nutzungsgeschichte.

Beide Preisträger haben nicht nur ihr wissenschaftliches Können unter Beweis gestellt, sondern tragen auch dazu bei, die Bedeutung der Agroforstwirtschaft für die klimaneutrale Landwirtschaft hervorzuheben. Agroforstsysteme zeigen ein enormes Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung und zur Minderung von CO₂-Emissionen. Laut dem Themenblatt #10 der DeFAF-Arbeitsgruppe zur Klimawirksamkeit können Agroforstwirtschaftselemente CO₂-Emissionen um durchschnittlich 10 Tonnen CO₂-Äquivalent pro Hektar und Jahr reduzieren, was bei einer Umsetzung auf 1 Million Hektar in Deutschland zu einer Bindung von bis zu 10 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent jährlich führen könnte.

Die Rolle der Agroforstwirtschaft

Das Institut für Welternährung hat mit der Veröffentlichung des Dossiers „Agroforst 2025“ umfassende Analysen zur aktuellen Situation und den Perspektiven der Agroforstwirtschaft in Deutschland bereitgestellt. Es wird betont, dass Agroforst kombinierte Systeme von Bäumen und Sträuchern mit Ackerbau oder Weidewirtschaft bietet und somit nicht nur den Klimawandel bekämpfen, sondern auch Biodiversität fördern kann.

Der Erfolg dieser Strategien hängt jedoch von politischen Rahmenbedingungen ab. Die bereits angekündigte Erhöhung der Förderungen von 200 auf 600 Euro pro Hektar ab 2026 könnte hierbei ein entscheidender Anreiz sein. Damit könnte auch die bürokratische Hemmschwelle überwunden werden, die viele Landwirte von der Umsetzung von Agroforstprojekten abhält. Best-Practice-Beispiele und Stimmen aus der Praxis zeigen die Notwendigkeit beruflicher Schulungen und gesellschaftlichen Wandels, um das volle Potenzial dieser nachhaltigen Landwirtschaftsform auszuschöpfen.

Zusammenfassend ist die Auszeichnung von Schindler und Wawrzinek nicht nur eine Anerkennung für ihre individuellen wissenschaftlichen Leistungen, sondern sie reflektiert auch die dringend benötigte politische und gesellschaftliche Unterstützung für die Agroforstwirtschaft in Deutschland. Der Weg zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft zeichnet sich ab, jedoch sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen.

Für detaillierte Informationen über die relevanten Themen können Sie die Artikel von uni-freiburg.de, agroforst-info.de und institut-fuer-welternaehrung.org besuchen.

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Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
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institut-fuer-welternaehrung.org

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