
Am 14. Oktober 2025 dauert der Konflikt, der nach dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023 begann, an. Der damit verbundene Krieg hat sowohl in Israel als auch in Gaza großes Leid verursacht. An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sahen sich die Verantwortlichen mit antisemitischen Äußerungen konfrontiert, die unter anderem zu einem Anschlag auf die Oldenburger Synagoge führten. Das Präsidium der Universität betont deutlich, dass es keinen Platz für Antisemitismus, Rassismus und Gewalt auf dem Campus gebe. Vielmehr solle der Standort ein Ort der Toleranz und Vielfalt sein.
Der Senat der Universität unterstützt diese klare Haltung und hebt die Wichtigkeit von Diskurs und Bildung hervor. Um die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Antidiskriminierung zu fördern, wurden neue Angebote für das Wintersemester geschaffen.
Bildungsinitiativen und Veranstaltungen
Eine Reihe von Veranstaltungen wurde aufgelegt, um das Thema weiter zu behandeln. Dazu gehören:
- 15. Oktober, 18.30 Uhr: Vortrag von Deborah Eller über „University for Palestine“.
- 24. Oktober, 13.00-13.30 Uhr: Digitales Mittagsinfo über Diversität, Diskriminierung und Sprache.
- 28. Oktober, 9.00-13.00 Uhr: Workshop für Lehrende über Dialogräume zu Antisemitismus und Rassismus.
- 22. November, 10. Januar, 28. Februar, 9.00-14.00 Uhr: Dreiteilige Fortbildung für Lehrende über Antisemitismus.
- 27. November, 15.00-20.30 Uhr: Workshop für Lehramtsstudierende über antisemitsmuskritische Schulentwicklungsarbeit.
- 2. Dezember, 9.00-14.00 Uhr: Workshop für Beschäftigte über den jüdisch-muslimischen Dialog.
- 3. Dezember, 10.00-15.00 Uhr: Workshop für Studierende über den jüdisch-muslimischen Dialog.
- 29. Januar, 14.15-16.00 Uhr: Vortrag über Darstellungen von Judentum in Schulbüchern.
Die interdisziplinäre Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ wird ebenfalls aktiv. Sie widmet sich dem Judentum und dessen Beitrag zur europäischen Kultur mit regelmäßigen Vorträgen in Kooperation mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. Ab April 2024 wird das Thema „Antisemitismuskritische Orientierungen“ im Mittelpunkt einer neuen Vortragsreihe stehen.
Die Rolle von Bildung in Krisenzeiten
Der Bedarf an professioneller Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt in Bildungseinrichtungen ist enorm. Laut einer Übersicht über die Relevanz Bildungsinstitutionen für den Umgang mit dem Konflikt ist die Unsicherheit groß. Der Umgang mit diesem Thema erzeugt häufig Verunsicherungen und Überforderungen bei Lehrkräften und Lernenden. Dies ist besonders relevant, da der Antisemitismus in Deutschland ansteigt, wie nach dem Massaker der Hamas an Israelis im Oktober 2023 beobachtet wurde.
Unterrichtsmaterialien sind ein wichtiges Hilfsmittel. So bietet das Projekt „Solidarisch gegen Terror“ Unterrichtsvorschläge zur Situation in Israel und Palästina nach den Hamas-Angriffen an. Auch digitale Ressourcen, Broschüren und Comics ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Bundeszentrale für politische Bildung sowie andere Organisationen stellen Materialien zur Verfügung, die darauf abzielen, Lehrer*innen eine fundierte Diskussion über den Nahostkonflikt zu ermöglichen. Der Sammelband „Israelbezogener Antisemitismus, der Nahostkonflikt und Bildung“, der 2024 veröffentlicht wird, wird diese Themen vertiefen und diskutieren.
Die Auseinandersetzung mit diesen komplexen Themen ist entscheidend für eine informierte und differenzierte Diskussion in der Gesellschaft, da die Wahrnehmung des Konflikts auch Deutschland spaltet.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Bildungsinitiativen und der Dialog in dieser sensiblen Zeit von höchster Relevanz sind, um Antisemitismus entgegenzutreten und zugleich den Nahostkonflikt kritischer zu beleuchten. [Uni Oldenburg] berichtet, dass die Universität diese Verantwortung ernst nimmt und mit ihren Veranstaltungen aktiv zur Aufklärung und Sensibilisierung beiträgt. Auch die [bpb] hebt die Wichtigkeit der entsprechenden Materialien für Lehrer*innen hervor. Gleichzeitig wird die [Uni Gießen] relevante Diskussionsveranstaltungen anbieten, um die Themen weiter voranzubringen.