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Indigene Stimmen im Fokus: Drew Hayden Taylors COLD begeistert in Flensburg!

Am 4. November um 17 Uhr wird flämischer Boden zu einer Bühne für die literarischen Finessen des indigen-kanadischen Schriftstellers und Theaterautors Drew Hayden Taylor. Die Veranstaltung findet an der Europa-Universität Flensburg, im Gebäude Talin 007 statt und wird Bestandteil einer Lesung seines neuesten Romans „COLD“, der erstmals auf Deutsch übersetzt wurde. Diese Lesung wird sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache präsentiert, was dem Ansatz des Übersetzers Leo Strohm eine besondere Bedeutung verleiht.

„COLD“ eröffnet mit einem dramatischen Flugzeugabsturz, der den Überlebenden, einer Pilotin und einer Journalistin, das Schicksal in der rauen Wüste Ontarios beschert. Parallel verfolgt die Handlung Elmore Trent, einen Professor für indigene Literatur, der versucht, die Bruchstücke einer beschädigten Ehe nach einer Affäre wieder zusammenzusetzen. Zudem wird Paul North, ein Eishockeyspieler, mit dem nahenden Ende seiner Karriere konfrontiert. Diese Figuren sind miteinander verwoben, ihre Geschichten bündeln sich in einem Netz aus Herausforderungen, das sowohl humorvolle als auch tiefgründige Perspektiven auf indigene Themen bietet.

Die Mischung aus Mythos und Moderne

In seinem neuen Werk integriert Taylor traditionelle indigene Geschichten mit modernen Storytelling-Elementen aus Toronto. Die Geschichte wird als ein mysteriöser Thriller beschrieben, der zusätzliche Dimensionen erhält, indem er mit subtilem Humor arbeitet. Humor bezeichnet Taylor als „WD40 der Heilung“, was seine Überzeugung zu einer wichtigen Rolle in der indigenen Literatur unterstreicht. Seine Erzählungen reflektieren nicht nur die Herausforderungen des modernen Lebens, sondern auch die Notwendigkeit, historische und kulturelle Wurzeln zu bewahren.

Die Geschichte von „COLD“ wurde ursprünglich vor etwa 20 Jahren als Horrorfilm mit dem Titel „Wendigo“ konzipiert und hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Laut APTN News wird der Roman in der Fachwelt bereits als indigene Version von „X-Files“ beschrieben. Die Bindungen zwischen den Charakteren und die bedrohlichen Wendungen in der Handlung spiegeln nicht nur persönliche Konflikte, sondern auch die Komplexität von kollektiven Erfahrungen, die tief in der indigenen Geschichte verwurzelt sind.

Die Zukunft des indigenen Geschichtenerzählens

In einem Interview über moderne Formen des Geschichtenerzählens hebt Taylor den Wandel vom traditionellen mündlichen Erzählen hin zu Plattformen wie Literatur, Theater und Film hervor. Es sei entscheidend, die Integrität indigener Perspektiven zu wahren, während diese Erzählungen an neue Medien angepasst werden. „Indigene Science-Fiction gewinnt an Bedeutung“, so Taylor. Beispiele hierfür sind Werke wie Waubgeshig Rices „Moon of the Crusted Snow“ und Danis Goulets „Night Raiders“, die dazu beitragen, indigene Stimmen in die Zukunft zu rücken.

Drew Hayden Taylor ist nicht nur als Autor aktiv, sondern wird auch in der dritten Staffel von „Going Native“ zu sehen sein, die auf APTN ausgestrahlt wird. Während dieser neuen Staffel wird er verschiedene Regionen, darunter die Yucatan-Halbinsel und Neuseeland, erkunden, was seine vielfältige Perspektive und kulturelle Tiefe weiter bereichert. Es ist ein faszinierender Zusammenschluss von Tradition, modernem Einfluss und einer stetigen Neugier auf die Welt, der Taylors Werke prägt.

Die Veranstaltung an der Europa-Universität Flensburg, organisiert vom Institut für Anglistik und Amerikanistik in Kooperation mit der Buchhandlung am Plack, dem Canada Council und dem Merlin-Verlag, verspricht nicht nur eine fesselnde Lesung, sondern auch einen wertvollen Dialog über indigene Themen und die evolutionären Schritte des Geschichtenerzählens.

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Beste Referenz
uni-flensburg.de
Weitere Infos
aptnnews.ca
Mehr dazu
academia.edu

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