
Am 17. Oktober 2025 wurde das KI-Reallabor Agrar (RLA) an der Universität Osnabrück eingeweiht. Dieses innovative Projekt zielt darauf ab, die Landwirtschaft durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) produktiver, nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten. Die VolkswagenStiftung unterstützt diese Initiative im Rahmen der zukunft.niedersachsen-Strategie mit 18,9 Millionen Euro.
Leitende Institution dieses wegweisenden Vorhabens ist die Universität Osnabrück, die in Zusammenarbeit mit sieben weiteren Partnern, darunter das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Technische Universität Braunschweig (TUBS), agiert. Ziel des RLA ist es, interdisziplinäre Ansätze zur Bewältigung zentraler Herausforderungen in der Landwirtschaft zu entwickeln – insbesondere angesichts des Klimawandels, steigender Produktionskosten und eines akuten Fachkräftemangels.
FieldLab Agrar: Testfeld für neue Technologien
Ein zentrales Element des KI-Reallabors ist der geplante agrartechnische Versuchshof, das „FieldLab Agrar“, in der Region Osnabrück. Hier sollen teilautomatisierte Maschinen getestet und bestehende landwirtschaftliche Geräte durch Nachrüstlösungen aufgerüstet werden, anstatt neue Technik zu erwerben. Mit dieser Strategie soll die praktische Anwendbarkeit KI-gestützter Technologien demonstriert werden. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Berufsschulen und Bildungseinrichtungen vorgesehen.
Um diese Pläne zu realisieren, werden aktuell IT-Experten, Agrarwissenschaftler, Techniker sowie Juristen eingestellt. Letztere spielen eine Schlüsselrolle, da die Entwicklung des rechtlichen Rahmens für den Einsatz von KI und Robotik in der Landwirtschaft ein zentrales Anliegen des Projekts ist. Bis zum Jahr 2030 wird angestrebt, konkrete Impulse für eine nachhaltige digitale Agrarwirtschaft zu setzen, die als Modell für andere Regionen dienen kann.
Technologische Integration in der Landwirtschaft
Künstliche Intelligenz findet in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft Anwendung, von der Düngung über den Pflanzenschutz bis hin zur Tierhaltung. So tragen KI-Systeme dazu bei, Entscheidungen zu optimieren und Daten effizient zu analysieren. Diese Technologien verbessern die Ressourcennutzung, steigern Erträge und fördern die Nachhaltigkeit. Sensoren und Kameras spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Daten sammeln, die für KI-gestützte Entscheidungen verarbeitet werden.
Dennoch stehen Landwirte vor technischen Herausforderungen. Mangelnde Internetabdeckung in ländlichen Gebieten, unklare Datenschutzregelungen sowie Kompatibilitätsprobleme zwischen verschiedenen Systemen sind nur einige der Hürden, die es zu überwinden gilt. Zudem besteht die Notwendigkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung der Betriebsleiter, um den neuen Technologien gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das KI-Reallabor Agrar an der Universität Osnabrück ein bedeutender Schritt in Richtung einer transformierten Agrarwirtschaft ist. Es kombiniert innovative Forschung mit praktischen Anwendungen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Sektors sichern sollen. Das Projekt steht stellvertretend für die Möglichkeiten, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft bietet und könnte weitreichende Veränderungen in der Branche nach sich ziehen.