Allgemein

Die textile Industrie steht vor enormen Herausforderungen. Faserbasierte Produkte und Textilien sind verantwortlich für erhebliche Treibhausgasemissionen, einen hohen Ressourcenverbrauch sowie Mikroplastikverschmutzung. Um diese Probleme anzugehen, haben Forschende der Universität Konstanz, der RWTH Aachen und des Deutschen Instituts für Textil- und Fasertechnik Denkendorf das Kooperationsprojekt „Textile Materials Designed for Circularity“ (teXirc) ins Leben gerufen. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung mit 1,4 Millionen Euro im Rahmen der Förderinitiative „Circularity with recycled and biogenic resources“ unterstützt.

Das Hauptziel von teXirc besteht darin, neuartige synthetische Fasern und Textilien aus nachhaltigen Rohstoffen zu entwickeln. Diese Materialien sollen industriell herstellbar, leicht verarbeitbar und vor allem recycelbar sein. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Abbau bei Waschverfahren, denn die neuen Materialien sind so gestaltet, dass sie umweltfreundlich abbaubar sind. Dies wird erreicht durch eine spezielle Gestaltung der Materialien mit polyethylen-ähnlicher Kristallinität und funktionellen Gruppen, die molekulare Sollbruchstellen bilden, um die Kohlenstoffketten enzymatisch aufzubrechen.

Ziele und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft

Die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft ist nicht nur in der Textilindustrie erforderlich. Der Ressourcenverbrauch in den Industrieländern sowie das wirtschaftliche Wachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern verschärfen die Situation dramatisch. Es besteht dringender Bedarf, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch natürlicher Ressourcen zu entkoppeln. Die Erhöhung der Ressourceneffizienz wird als eine mögliche Lösung angesehen. Ziel ist es, Produkte und Ressourcen durch Reparatur, Wiederverwendung und Recycling länger nutzbar zu machen. Dieses Konzept wird von der Bundesregierung gefördert, um nachhaltige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Forschungsfelder innerhalb der Kreislaufwirtschaft beinhalten eine Vielzahl von Aspekten, von der effizienten Nutzung seltener Rohstoffe bis zur Gesundheitsförderung des Wasserkreislaufs. Diese Forschung ist entscheidend, um den steigenden Bedarf an Ressourcen nachhaltig zu decken und gleichzeitig die Umweltbelastungen zu minimieren.

Innovationen und Zukunftsperspektiven

Innovationen in der Materialforschung sind ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen. Beispiele für erfolgreich getestete Produkte sind zirkulär designte Smartphones sowie Module für Elektrofahrzeuge und Technologien zur Kunststoffrecycling. Darüber hinaus spielt die Bioökonomie eine wichtige Rolle, indem sie biologische Ressourcen und Wissen für nachhaltige Verfahren und Produkte nutzt. Forschungsfragen zielen unter anderem auf die Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels und die Sicherstellung der Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung ab.

Das teXirc-Projekt wird von einem Team prominenter Wissenschaftler geleitet: Prof. Stefan Mecking von der Universität Konstanz, Prof. Ulrich Schwaneberg von der RWTH Aachen und Prof. Michael Buchmeister vom Deutschen Institut für Textil- und Fasertechnik Denkendorf. Ihre Forschung zielt darauf ab, die entwickelten Materialien und Recyclingverfahren bis zur Prototypenreife zu bringen, um sie letztlich in Produkte umzusetzen und so die textile Industrie nachhaltig zu transformieren.

Durch diese gemeinsamen Anstrengungen wird nicht nur der ökologischen Fußabdruck der Textilproduktion verringert, sondern auch ein Weg hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise geebnet. Der WWF hebt hervor, dass ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Verbraucher ist. Weitere Informationen zu den Herausforderungen und Möglichkeiten dieser Transformation sind auf den Seiten des WWF zu finden.

Die Dringlichkeit, nachhaltigere Materialien für die Textilindustrie zu entwickeln, ist nicht mehr wegzudenken. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die gesteckten Ziele zu erreichen und durch innovative Ansätze einen echten Wandel in der Branche herbeizuführen. Informationen über aktuelle Forschungen können im Forschungsatlas zur Kreislaufwirtschaft eingesehen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-konstanz.de
Weitere Infos
bmbf.de
Mehr dazu
wwf.de

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