
Am 4. Juli 2025 feiert das Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanztomographie (ELH) sein 20-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 2005 durch die Universität Duisburg-Essen und die Radboud Universität Nijmegen, hat das Institut eine bedeutende Rolle in der Forschung und technologischen Weiterentwicklung der Ultrahochfeld-Magnetresonanztomographie (UHF-MRT) eingenommen.
Das Hauptziel des ELH ist die Verbesserung der klinischen Diagnostik, die Unterstützung in der Therapiekontrolle und die Vertiefung des Wissens über das menschliche Gehirn sowie andere Organe. Das Institut gilt als einer der Pioniere in der Anwendung der 7-Tesla-MRT-Technologie und hat maßgeblich zur Entwicklung neuer Diagnoseverfahren beigetragen.
Forschungsschwerpunkte und Innovationen
Die Forschung am ELH konzentriert sich auf mehrere Bereiche, unter anderem die Diagnostik von Prostatakrebs und die Entdeckung von kleineren Lymphknoten durch den Einsatz von 7T-MRT-Technik. Ein bedeutender Forschungsbereich ist auch das Verständnis von Schmerzverarbeitung und erlernten Angstreaktionen, in dem der Sonderforschungsbereich 1280 „Extinktionslernen“ aktiv ist.
In Zusammenarbeit mit der neurochirurgischen Klinik wird zudem ein neuer Bildgebungsmarker zur Diagnostik der Parkinsonerkrankung entwickelt, der auf der susceptibilitätsgewichteten Bildgebung (SWI) bei 7 Tesla basiert. Ziel dieser fortschrittlichen Forschungen ist es, hochauflösende morphologische und funktionelle Sequenzen für die präoperative Darstellung von Hypophysenadenomen zu entwickeln, wobei die genaue Darstellung der Tumorausbreitung und die Lagebeziehungen zu wichtigen Hirnstrukturen von zentraler Bedeutung sind.
Darüber hinaus nutzt das ELH die neuesten Technologien, um multimodale Diagnostik für Erkrankungen wie Multiple Sklerose sowie die frühe Detektion und Differenzierung von atypischen Parkinsonsyndromen zu evaluieren. Innovative Verfahren wie die molekulare CEST-MRT wurden eingesetzt, um pathologische Proteinablagerungen bei Pseudoexfoliationsglaukom nachzuweisen.
Fortschritt in der Bildgebungstechnologie
Im Jahr 2020 wurde das MAGNETOM Terra 7-Tesla MRT-System eingeführt, das eine schnellere und leistungsstärkere Bildgebung ermöglicht als sein Vorgängermodell. Derzeit ist ein Upgrade dieses Systems in Planung, um der stetig wachsenden Notwendigkeit an präzisen Diagnoseverfahren gerecht zu werden. In der Neuroradiologie des Klinikums Heidelberg werden zudem verschiedene MRT-Technologien angewendet, darunter auch eine umfassende MR-Angiographie zur Untersuchung der Blutgefäße im Kopfbereich.
Das ELH veranstaltet anlässlich seines Jubiläums mehrere Events. Am 4. Juli 2025 findet eine Geburtstagsfeier statt, gefolgt von der Erwin L. Hahn Lecture & Workshop am 29. Oktober 2025, die kostenlose Teilnahme ermöglicht. Ebenfalls ist ein Jubiläumskolloquium mit neun internationalen Vorträgen von Spitzenwissenschaftlern geplant, das von September 2025 bis Mai 2026 berlangsung.
Auf diese Weise hebt sich das ELH nicht nur durch seine technologischen Fortschritte ab, sondern auch durch die Bestrebungen, Wissen in der medizinischen Gemeinschaft zu teilen und die klinischen Standards weiterzuentwickeln. Das Institut, benannt nach dem Entdecker der Spin-Echos in der Magnetresonanzbildgebung, bleibt fest entschlossen, seinen Platz an der Spitze der Neurowissenschaften und der klinischen Bildgebung zu behaupten.