
Die Zahnärztliche Prothetik am Uniklinikum Würzburg hat einen bedeutenden Fortschritt in der Ausbildung von Zahnmedizinstudierenden erzielt. Mit innovativen 3D-Drucktechnologien werden Übungszähne hergestellt, die den Lernenden eine realistische, faire und kosteneffiziente Möglichkeit bieten, verschiedene Techniken in der Zahnmedizin zu üben. Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, wo Studierende, die in der Regel etwa 300 Übungszähne für ihre Ausbildung benötigen, von den Herausforderungen bei der Verwendung natürlicher Zähne aus Zahnarztpraxen profitieren. Diese echten Zähne bringen nämlich ethische, hygienische und rechtliche Probleme mit sich, was die Notwendigkeit von Alternativen unterstreicht. uni-wuerzburg.de berichtet, dass seit 2020 eigene Übungszähne am Uniklinikum produziert werden. Der erste 3D-gedruckte Zahn wurde bereits 2019 basierend auf einer Röntgenaufnahme eines kariösen Zahnes erstellt.
Diese 3D-gedruckten Zähne bestehen aus verschiedenen Materialien, um den Studierenden die bestmögliche taktile Rückmeldung zu geben. Die Effekte der Verwendung dieser Übungszähne sind erheblich; eine Studie im Journal of Dental Education bestätigte den hohen Lerneffekt, den diese Modelle erwirken. Assistenzärztin Isabella Di Lorenzo hat bereits die Wurzelkanalbehandlung eines universellen Zahnes untersucht, und ihre Ergebnisse wurden im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht. Außerdem bewerteten die Studierenden die 3D-Zähne als signifikant besser als herkömmliche Modelle.
Technologische Weiterentwicklungen
Die neuesten Entwicklungen im Bereich 3D-Druck bieten aufregende Perspektiven für die Zahnmedizin. Übliche Herstellungsverfahren wie SLA oder DLP werden weiterverfeinert, während die neuen 3D-Zähne mehrere Materialien simulieren und unterschiedliche Behandlungssituationen, wie endodontische oder chirurgische Eingriffe, abbilden. Laut zm-online.de können Übungszähne nun teilweise aus verschiedenen Teilen gefertigt, bemalt und mit Material gefüllt werden, um noch realistischere Modelle für die Ausbildung zu schaffen.
Oberarzt Dr. Michael del Hougne hebt hervor, dass die 3D-Zähne eine realistische Übungsmöglichkeit bieten, insbesondere für die elektrische Längenmessung des Wurzelkanals. Zukünftige Entwicklungen im 3D-Druck könnten Zähne mit unterschiedlichen Wurzelkanalformen beinhalten, was die Flexibilität und das Lernerlebnis der Studierenden weiter erhöhen würde.
Anerkennung und Ausblick
Die innovative Arbeit des Teams aus Würzburg wurde im Dezember 2023 mit dem Albert-Kölliker-Lehrpreis ausgezeichnet. Dies unterstreicht die Bedeutung ihrer Arbeit in der zahnmedizinischen Ausbildung. Dr. Lisanne Carnier hat ebenfalls positive Bewertungen des gedruckten Zahnes im Journal BMC Medical Education veröffentlicht. Im September 2024 konnten erfolgreiche Testläufe eines 3D-gedruckten Zahnes für Klebebrücken nachgewiesen werden, was einen weiteren Fortschritt in diesem Bereich darstellt.
Die Fortschritte in der CAD-Drucktechnologie verschaffen der Zahnmedizin bedeutende Vorteile. In einer Kohortenstudie untersuchte Michael del Hougne die Langlebigkeit von 3D-gedruckten provisorischen Zahnkronen, wobei 98 % der Kronen den Untersuchungszeitraum ohne größere Probleme überstanden. Die technologische Grundlage, unterstützt durch die Normen der DIN EN ISO sowie die bedeutende Innovationsanalyse im Bereich additive Fertigungsverfahren, lässt auf eine vielversprechende Zukunft der Zahnmedizin hoffen, die durch kreative und präzise Herstellungsprozesse geprägt ist, wie auch zm-online.de betont.