
Die Landwirtschaft steht vor einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: dem Erhalt der biologischen Vielfalt. In diesem Kontext wird an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) unter der Leitung von Dr. Tobias Rütting und Prof. Dr. Klaus Birkhofer an einem innovativen Projekt geforscht, das Agroforstsysteme in den Fokus rückt. Diese Systeme kombinieren nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken mit Bäumen und Sträuchern und könnten einen entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Biodiversität leisten. b-tu.de berichtet, dass …
Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, die negativen Auswirkungen der Intensivierung und Monotonisierung der Landwirtschaft zu bekämpfen, die für den Rückgang vieler Tier- und Pflanzenarten verantwortlich sind. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. ist dabei von zentraler Bedeutung. Das Forschungsvorhaben erhält eine Förderung von insgesamt 1,37 Millionen Euro durch das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Die BTU Cottbus-Senftenberg allein erhält 1,02 Millionen Euro.
Agroforstsysteme und ihre Vorteile
Agroforstsysteme, die Ackerfrüchte oder Grünland mit Bäumen und Sträuchern kombinieren, haben nicht nur das Potenzial, die Biodiversität zu fördern, sondern auch zahlreiche ökologische Vorteile. Diese Systeme speichern Wasser effektiver, verringern die Bodenabtragung und schaffen neue Lebensräume für wilde Tiere, während Landwirte keine nennenswerten Einschränkungen bei der Feldbewirtschaftung hinnehmen müssen. Die jetzt durchgeführten Untersuchungen Zielen darauf ab, die Anzahl und Häufigkeit von Insekten wie Laufkäfern, Wildbienen und Tagfaltern unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu analysieren.bfn.de informiert über …
Die Forschungsarbeiten erfolgen auf vier speziell ausgewählten agroforstwirtschaftlich genutzten Flächen in Brandenburg, die in ihrer Struktur und Vegetation vergleichbar sind, um eine statistisch abgesicherte Datenanalyse zu ermöglichen. Neben den gezielten Untersuchungen der Insektenpopulationen werden auch die räumliche Verteilung sowie die Häufigkeit der Organismengruppen erfasst. Die Ergebnisse könnten wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie solche Systeme die Artenvielfalt in intensiv genutzten Agrarlandschaften erhöhen können.
Biodiversität im Kontext der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist eng mit der Biodiversität verbunden und wird zunehmend als wichtiger Bereich der angewandten Biodiversitätsforschung wahrgenommen. Historisch gesehen haben menschliche Aktivitäten, wie das Roden von Wäldern, zur Entwicklung kleinteiliger Kulturlandschaften geführt, die eine hohe Artenvielfalt begünstigt haben. Dieses Erbe gilt es zu bewahren, da viele Arten, wie der Ameisenbläuling, auf spezifische Lebensräume angewiesen sind und durch menschliche Nutzung geschützt werden müssen. Eine Übernutzung des Landes, etwa durch Pestizide, zeigt jedoch negative Auswirkungen auf die Bestäuberpopulationen und die gesamte ökologische Balance, was direkte Konsequenzen für die Landwirtschaft hat. ufz.de hebt hervor, dass …
Natürliche Schädlingsbekämpfung und die Erhaltung von Nützlingen sind essenziell, um den Pestizideinsatz langfristig zu reduzieren und somit die Artenvielfalt zu erhalten. Der Schutz der biologischen Vielfalt sollte als gemeinsames Anliegen zwischen Landwirten und der Gesellschaft betrachtet werden, um das natürliche und kulturelle Erbe der Biodiversität zu bewahren. Die Ergebnisse des Projekts an der BTU könnten mithin nicht nur zur wissenschaftlichen Diskussion beitragen, sondern auch praktische Ansätze für Landwirte bieten, um ihre Betriebe umweltfreundlicher zu gestalten.