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Alfons X. und Galicien: Ein Blick in die kulturelle Vielfalt des Mittelalters

Am 7. Oktober 2025 wurde die Ausstellung „Alfons X. und Galicien“ im Gebäude Helsinki der Europa-Universität Flensburg eröffnet. Diese bemerkenswerte Schau ist bis Ende Oktober 2025 zu sehen und widmet sich dem Leben und Werk von Alfons X., der von 1221 bis 1284 lebte und auch als der Weise bekannt ist. Als König von Kastilien, León und Galicien spielte er eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Wissenschaft, Kunst und Literatur in mehreren Sprachen: Latein, Kastilisch und Galicisch-Portugiesisch.

Diese Ausstellung ist eine faszinierende Reise in die Vergangenheit, die die kulturellen Verbindungen zwischen Galicien und Europa im 13. Jahrhundert beleuchtet. Die angehenden Wissenschaftler und die breite Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen, den interdisziplinären Rundgang zu erleben, der durch fünf thematische Bereiche führt und nicht chronologisch aufgebaut ist. Besonders im Fokus steht Alfons X.s menschliche, politische, wissenschaftliche, historische und kulturelle Tätigkeit. Exponate, wie Nachbildungen seines Arbeitsumfeldes, Handschriften, Miniaturen, Musikinstrumente und Projektionen aus den Cantigas de Santa María, bereichern das Erlebnis.

Das Erbe von Alfons X.

Einen besonderen Bereich der Ausstellung nimmt das Alltagsleben im Mittelalter anhand des „Códice Rico“ ein. Besucher können mittels QR-Codes Zugang zu zusätzlichen Texten, Musik und Informationen erhalten, was die vielschichtige Bedeutung von Alfons X. unterstreicht. Prof. Dr. Eva Gugenberger sprach bei der Eröffnung über die historische und kulturelle Bedeutung von Alfons X., während Dr. Reyna-Muniain auf dessen Erbe aus einer multikulturellen Perspektive einging. Unterstützung fand die Vortragsreihe durch die Expertise von Prof. Dr. Rosario Álvarez und Prof. Dr. Henrique Monteagudo, die die Bedeutung von Macht, Kulturen und Sprachen in Bezug auf das galicische Kulturerbe erläuterten. Die Vorträge fanden in mehreren Sprachen statt, darunter Deutsch, Spanisch, Galicisch und Englisch, was die Mehrsprachigkeit als zentrale Idee der Ausstellung hervorhebt.

Parallel dazu ist die Wanderausstellung „Alfons der Weise und Galicien“ bis zum 2. Juni 2025 in der Universitätsbibliothek Kiel zu sehen. Diese Ausstellung steht im Zeichen des kastilischen Königs und dessen Rolle als Brückenbauer zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen. Studierende des Romanischen Seminars an der Christian-Albrechts-Universität Kiel erweiterten die Inhalte der Ausstellung und übersetzten diese ins Deutsche. Zudem wird der König aus einer galicischen Perspektive dargestellt, deutlich in Bezug auf Sprache und Kultur.

Die Bedeutung der Mehrsprachigkeit

Die Ausstellung zeigt die kulturelle Bereicherung, die durch das Galicische und die Bedeutung der Mehrsprachigkeit entsteht. Durch die Bereitstellung von Inhalten in galicischer Sprache, Kastilisch und altspanischen Texten wird das Erbe von Alfons X. umfassend dokumentiert. Am Romanischen Seminar der CAU existiert darüber hinaus ein Zentrum für Galicisch-Studien (CEG), das finanzielle Unterstützung von der galicischen Regionalregierung erhält.

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9:00 bis 22:00 Uhr und am Wochenende von 9:00 bis 20:00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Zusammenfassend wird die Bedeutung von Alfons X. für die europäische Kulturgeschichte und die Verzahnung von verschiedenen Sprach- und Kulturräumen eindrucksvoll vermittelt. Die Werke von Alfons X. sind nicht nur historisch bedeutsam, sondern laden auch zur Reflexion über Mehrsprachigkeit in der heutigen Gesellschaft ein.

Für tiefere Einblicke in die Themen der Mehrsprachigkeit im Mittelalter sei auch auf die Publikation „Mehrsprachigkeit im Mittelalter: Kulturelle, literarische, sprachliche und didaktische Konstellationen in europäischer Perspektive“ verwiesen, herausgegeben von Michael Baldzuhn und Christine Putzo.

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uni-flensburg.de
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uni-kiel.de
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