
Ein internationales Forschungsteam hat die Herkunft einer bedeutenden Niob-Lagerstätte in Australien untersucht. Diese Lagerstätte, die in der Aileron-Provinz im Zentrum Australiens liegt, hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle in der globalen Produktion von Niob zu spielen, einem Metall, das für die Herstellung von festem Stahl und zukünftigen Technologien von großer Bedeutung ist. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Geological Magazine veröffentlicht.
Die Niob-Lagerstätte entstand vor über 800 Millionen Jahren aus Niob-reichen Karbonatiten, die als seltene magmatische Gesteine die Basis dieser wertvollen Ressource darstellen. Karbonatite sind zwar selten, enthalten jedoch hohe Konzentrationen an Niob und Seltenen Erden. Die geologische Untersuchung umfasste die Analyse von Bohrkernproben, die aus Tiefen von 80 bis 210 Metern entnommen wurden. Modernste Altersbestimmungsmethoden sowie Mikroskopie ermöglichten die Rekonstruktion von mehr als 500 Millionen Jahren geologischer Prozesse.
Geologische Erkenntnisse
Die Bildung der Karbonatite wurde auf einen Zeitraum von etwa 830 bis 820 Millionen Jahren datiert, was mit der Bewegung der Kontinentalplatten korreliert ist. Der Zerfall des Superkontinents Rodinia führte dazu, dass Magma durch Verwerfungszonen aufstieg und Niob in die Erdkruste brachte. Derzeit stammen 90 Prozent des globalen Niobs aus einer Mine in Brasilien, doch die neuen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Australien eines der größten Niob-Vorkommen weltweit besitzen könnte, was erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben könnte.
Die Aileron-Provinz zeigt nicht nur hohe Konzentrationen an Niob, sondern könnte auch ein wachsames Auge auf die Entwicklungen in der Welt der Batterien der nächsten Generation lenken. Diese Technologien benötigen hochleistungsfähige Materialien, zu denen Niob zählt.
Aktuelle Entwicklungen in der Niob-Industrie
Zusätzlich zur geologischen Erkundung in Australien berichtet Presse Journal über das Unternehmen Apex Critical Metals Corp., das bedeutende Niob-Mineralisierung im Bohrloch CAP25-006 am Cap-Karbonatit entdeckt hat. Diese Entdeckung beginnt bei einer Tiefe von 33,5 Metern und zeigt eine Mineralisierung, die in alle Richtungen offen ist. Bisherige Ergebnisse stammen aus insgesamt sechs Bohrlöchern, in denen 1.763 Meter gebohrt wurden. Weitere Resultate für 1.691 Meter stehen noch aus.
Der Niob-Gehalt der bisherigen Proben beträgt 0,59 % NbO über 36 Meter, einschließlich einer höhergradigen Zone von 10 Metern mit 1,08 % NbO. Das Projekt erstreckt sich über etwa 2.500 Hektar, 85 Kilometer nordöstlich von Prince George, British Columbia. Das Unternehmen plant, seine Bohrungen aufgrund früherer Erfolge auf weitere Zielgebiete auszudehnen.
Die Probenanalysen werden an Activation Laboratories Ltd. in Kamloops, BC, zur Auswertung geschickt. Zudem wird ein unabhängiges QA/QC-Programm durchgeführt, um die Qualität der Daten sicherzustellen. Nathan Schmidt, P. Geo., hat die Daten überprüft und genehmigt, was das Vertrauen in die vermeintlichen Vorkommen erhöht.
Insgesamt zeigen die neuen Erkenntnisse und Entwicklungen in der Niob-Industrie, dass sowohl Australien als auch Nordamerika wohl bald eine entscheidende Rolle auf dem globalen Markt für dieses wichtige Metall spielen könnten.