
Die Technische Universität Dresden (TUD) hat mit dem Bau des neuen Lehmann-Zentrums-Bürogebäudes (LZB) begonnen, das südlich der Nöthnitzer Straße entsteht. Dieses fünfgeschossige Gebäude wird künftig das Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS) beherbergen und in unmittelbarer Nähe zur Fakultät Informatik sowie dem Rechenzentrum der TUD liegen. Geplant ist die Fertigstellung des LZB bis Ende 2029, mit einer Grundsteinlegung, die im Frühjahr 2026 stattfinden soll. Der Bau wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert, wie tu-dresden.de berichtet.
Im neuen Lehmann-Zentrum werden über 600 Mitarbeitende aus acht verschiedenen Departments tätig sein. Der Fokus liegt auf der digitalen Transformation, die durch interdisziplinäre Ansätze in Forschung und zentralen Dienstleistungen unterstützt wird. Ergänzend zum seit 2015 bestehenden Lehmann-Zentrum-Rechenzentrum (LZR), das Hochleistungsrechner sowie zentrale Server- und Speichersysteme umfasst, wird das LZB die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Forschenden, Entwicklern und Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik fördern.
Moderne Arbeitsumgebungen und Forschungsschwerpunkte
Das LZB wird mit einem offenen Raumkonzept ausgestattet, das „New Work“-Bereiche, einen zentralen Hörsaal und Begegnungsflächen umfasst. Die geplante permanente Ausstellung im Hauptfoyer, die unter dem Titel DataSpaces stehen soll, wird die Forschungsaktivitäten und Ergebnisse des CIDS präsentieren. Das CIDS selbst hat sich als zentrales Element der Exzellenzstrategie der TUD etabliert und unterstützt aktiv die Digitalisierungsprozesse an der Universität. Es fördert die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und stellt nicht nur IT-Infrastruktur bereit, sondern bietet auch Unterstützung in der Anwendung digitaler Technologien in der Lehre und Forschung.
Die Forschungsschwerpunkte des CIDS umfassen Hochleistungsrechnen, KI-Algorithmen, Mensch-Maschine-Interaktion sowie digitale Lernwerkzeuge. Dabei arbeitet das Zentrum interdisziplinär und integriert Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften. Zu den Abteilungen des CIDS gehören unter anderem CODIP, DST, ScaDS.AI Dresden/Leipzig, SynoSys und ZIH, die sich jeweils auf verschiedene Aspekte der Digitalisierung und Datenwissenschaften spezialisiert haben, wie linkedin.com hervorhebt.
Herausforderungen und Chancen in der KI-Infrastruktur
Ein zentraler Aspekt der Digitalisierungsstrategien der TUD ist die Entwicklung der KI-Infrastruktur. Hierbei stellt sich die Frage nach der Auswahl geeigneter Modelle. Zunehmend kommen auch internationale Anbieter und Modelle in den Blick, insbesondere aus den USA und China. Dies bringt eine Vielzahl von Herausforderungen, wie Lizenzbeschränkungen bei neuen Modellen, die laut hochschulforumdigitalisierung.de relevant werden. Viele europäische Hochschuleinrichtungen müssen sich an ein sich veränderndes Umfeld anpassen, in dem chinesische LLM-Modelle bereits Spitzenpositionen in Benchmarks erreicht haben.
Angesichts dieser Entwicklungen wird eine stärkere Ausrichtung auf verfügbare Open-Source-Modelle und passende Lizenzierungen für den Hochschulbereich als notwendig erachtet. Die Technische Universität Dresden wird durch das CIDS und das kommende Lehmann-Zentrum hervorragend positioniert, um eine Vorreiterrolle im Bereich der digitalen Transformation und Künstlichen Intelligenz einzunehmen. Mit einem klaren Fokus auf die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung wird das LZB ein bedeutender Katalysator für innovative Ansätze in diesen dynamischen Bereichen sein.