
Am 15. Mai 2025 reisten die Studierenden des Schwerpunkts Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht der Bucerius Law School nach Berlin. Begleitet wurden sie von den Dozenten Prof. Christoph Kumpan und Prof. Lisa Guntermann. In den Büroräumen der Kanzlei lindenpartners im Internationalen Handelszentrum wurden sie von Dr. Lars Röh, Daniel Bögeholz und Natascha Schum empfangen, die die Gruppe herzlich begrüßten.
Ein einleitender Vortrag leitete den Tag ein, gefolgt von einem interaktiven Workshop, der sich mit einem aktuellen FinTech-Fall beschäftigte. Die Studierenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe bearbeitete den Fall aus Sicht eines FinTech-Unternehmens, während die andere die Perspektive der Aufsichtsbehörde BaFin einnahm. Dieses Format ermöglichte einen praktischen Einblick in die Herausforderungen und Chancen, mit denen FinTechs konfrontiert sind.
Wichtige Aspekte der FinTech-Branche
Die Digitalisierung stellt eine treibende Kraft hinter der Innovation im Finanzsektor dar. FinTech, welches als technologiegestützte Innovation im Finanzdienstleistungssektor definiert wird, umfasst neue Geschäftsmodelle, Anwendungen, Prozesse oder Produkte und ist ein wesentliches Element für die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität des Marktes. Laut Informationen der BaFin ist es entscheidend, dass das aufkommende FinTech-Geschäftsmodelle sorgfältig reguliert werden, da diese innovative Technologien wie Big Data, künstliche Intelligenz und Blockchain nutzen.
Zudem sind FinTechs in den letzten Jahren immer mehr ins Rampenlicht gerückt. Beispiele wie N26 und Bitpanda illustrieren die Vielfalt und das Potential von FinTechs, die sowohl von Start-ups als auch von etablierten Finanzinstitutionen entwickelt werden können. Die Geschäftsfelder reichten von digitalen Zahlungsinstrumenten bis hin zu automatisierten Anlageberatungen (Robo Advisors) und Unternehmensfinanzierungen über Blockchain-Technologie.
Wichtig ist, dass FinTechs eine Vielzahl von Rechtsvorschriften einhalten müssen, was durch die dynamische Rechtsentwicklung im Finanzmarkt erschwert wird. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) und die BaFin haben zwar keine gesetzliche Definition für FinTech, jedoch verfolgen beide Institutionen eine klare Strategie zur Unterstützung der digitalen Transformation und zur Schaffung von Rechtssicherheit.
Besuch im Bundesministerium der Finanzen
Am Folgetag erhielten die Studierenden die Gelegenheit, das Bundesministerium der Finanzen zu besuchen. Dort berichteten Doris Dietze, PD Dr. Kaspar Krolop und Dr. Franziska Melcher über ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten im Ministerium. Die Führung durch das Detlev-Rohwedder-Haus bot den Studierenden nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des Ministeriums, sondern auch wertvolle Einblicke in die nationale Finanzpolitik und deren Einfluss auf den FinTech-Sektor.
Nach einem Mittagessen in der Kantine des Ministeriums besuchte die Gruppe die Büroräume von Trade Republic. Dr. Kirsten Donner, Head of Legal, und Max Willen, Legal Counsel, hielten einen informativen Vortrag über die Arbeit der Rechtsabteilung von Trade Republic, einem der vielen innovativen Unternehmen im FinTech-Bereich. Die Veranstaltung bot den Studierenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich direkt mit Fachleuten aus der Branche auszutauschen.
Die Exkursion bot den Studierenden der Bucerius Law School eine umfangreiche und praxisnahe Erfahrung im Bereich des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts. Mit diesem Hintergrundwissen sind sie bestens auf die Herausforderungen vorbereitet, die der dynamische und sich ständig weiterentwickelnde FinTech-Sektor mit sich bringt.
Abschließend hatten die Studierenden die Möglichkeit, Berlin eigenständig zu erkunden, bevor sie individuell abreisten. Diese Exkursion stellt einen bedeutenden Teil ihrer Ausbildung dar, indem sie sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung in einem der innovativsten Bereiche der Finanzwirtschaft erleben konnten.