Die Bewegung ist für die motorische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unerlässlich, doch gerade bei jungen Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen wird dies zu einer Herausforderung. Viele dieser Kinder und Jugendlichen verbringen regelmäßig bis zu sieben Stunden in der Woche zur Dialyse, was zu eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten und einer verringerten Lebensqualität führt. Ein Pilotprojekt der Deutschen Sporthochschule Köln setzt sich genau mit dieser Problematik auseinander und untersucht die Integration von Bewegung in die Dialysebehandlung.
Im Rahmen dieses Projekts, das über acht Wochen läuft, kommen spezielle Geräte wie der ICAROS Seated Trainer zum Einsatz. Dieser Trainer ermöglicht es den betroffenen Kindern, während der Dialyse spielerisch aktiv zu werden. Das Konzept des Exergaming, das Bewegung mit Videospielen kombiniert, wird so gezielt genutzt, um den jungen Patienten eine Möglichkeit zur körperlichen Betätigung zu bieten. Bislang zeigen Studien, dass Patienten mit Stadium 5 chronischer Nierenerkrankung eine deutlich geringere kardiovaskuläre Fitness sowie schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität aufweisen als Gleichaltrige ohne Erkrankung. Zudem sind reguläre Sportaktivitäten aufgrund von Erschöpfung und Zeitmangel während der Dialyse oft nicht möglich. Dies führt zur Notwendigkeit, neue Wege der Bewegungsförderung zu finden.
Das Pilotprojekt und seine Ziele
Das Pilotprojekt zielt darauf ab, die Machbarkeit, Akzeptanz und Sicherheit der Übungen sowie die möglichen positiven Effekte auf die motorischen Fähigkeiten und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu untersuchen. Dabei ist es besonders wichtig, dass das intradialytische Training in die Routine der Dialysebehandlung integriert wird. Так sagen Experten, dass ein solches Training machbar ist und positive Auswirkungen auf die Patienten haben kann. Trotzdem ist es noch keine gängige Praxis in der Dialyse, was auf unklare Trainingsmodalitäten und unzureichendes Personal zurückgeführt werden könnte.
Erste Ergebnisse des Projekts, über das in der Presse berichtet wird, werden für den Herbst 2025 erwartet. Zusätzlich zu diesem Pilotprojekt wird ein weiteres, interspezifisches Programm durchgeführt, das die Auswirkungen von Fahrrad-Ergometertraining auf die Dialyse-Effizienz und körperliche Leistung von Kindern und Jugendlichen unter Hämodialyse untersucht. Diese klinische Studie untersucht, wie eine regelmäßige körperliche Betätigung die Dialyse-Effizienz verbessern kann, wobei die Steigerung der Harnstoffclearance um 15-25% in früheren Arbeiten nachgewiesen wurde.
Fazit und Ausblick
Insgesamt zeigt sich, dass Bewegung während der Dialyse nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist, um die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Nierenerkrankungen zu verbessern. Das Ziel der Versorgungsforschung ist es, eindeutige Behandlungen zu etablieren, bei denen sowohl die medizinische als auch die sportliche Betreuung Hand in Hand gehen. Die Fortschritte in der Rehabilitation von Dialysepatienten könnten einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen leisten und bieten vielversprechende Ansätze für die weitere Forschung.
Für mehr Informationen zu den Herausforderungen und Möglichkeiten der Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen besuchen Sie die Website des Bundesgesundheitsministeriums.
