
Am 15. Oktober 2025 erhielt Professor Dr. Andreas Zick, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Ehrung fand im Rathaus Bielefeld statt, überreicht von Christina Osei, Vertreterin des Oberbürgermeisters.
Diese Auszeichnung würdigt Zicks jahrzehntelanges Engagement in der Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Besonders hervorgehoben wurde seine Forschung zu Themen wie Demokratie, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Konflikte, Gewalt und Radikalisierung. In der Feierstunde betonte man, dass seine Arbeit wesentlich zur Aufklärung über gesellschaftliche Entwicklungen beiträgt und das Bewusstsein für Demokratie, Toleranz und Vielfalt stärkt.
Zicks Engagement in der Wissenschaft
Professor Zick ist seit 2013 an der Spitze des IKG, das 1996 gegründet wurde. Es gilt als eine der führenden deutschen Forschungseinrichtungen in der Konflikt- und Gewaltforschung. Unter seiner Leitung fokussiert sich das Institut auf die Ursachen und Auswirkungen sozialer Konflikte und untersucht komplexe Phänomene der sozialen Desintegration sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Das IKG engagiert sich zudem im Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Zusätzlich zu seiner Forschungsarbeit hat Zick die Konfliktakademie „ConflictA“ mit aufgebaut und leitet diese institutionelle Plattform seit zwei Jahren. Dort fördert er den Austausch von Wissen und die praktische Anwendung von Forschungsergebnissen. Sein Engagement erstreckt sich auch auf die Betreuung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen, denen er eine sichere und förderliche Ausbildungsumgebung bieten möchte.
Zick bringt seine Expertise auch in verschiedene Beiräte und Kommissionen ein, darunter die Stiftung Deutsche Friedensforschung sowie die Bundeszentrale für politische Bildung. Darüber hinaus ist er Mitglied im Expertenrat Antirassismus der Bundesregierung und wird oft als Medienexperte zu gesellschaftsrelevanten Themen konsultiert.
Anerkennung seiner Leistungen
Für seine Verdienste wurde Zick bereits mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er 2016 den Communicator-Preis des Stifterverbands und wurde 2022 mit dem Nevitt-Sanford-Lifetime-Award der International Society for Political Psychology geehrt. Diese Auszeichnungen unterstreichen nicht nur seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch seine breit gefächerte Einflussnahme auf gesellschaftliche Diskurse.
Die Arbeit des IKG, unter Zicks Leitung, betrachtet Konfliktakten aus einer interdisziplinären Perspektive. Dabei fließen verschiedene Fachrichtungen wie Politikwissenschaft, Sozialanthropologie und Rechtswissenschaft ein. Die Forschung umfasst lokale sowie transnationale Konflikte und schließt auch aktuelle Themen wie Migration und politische Radikalisierung ein.
Andreas Zicks Engagement und Forschungstätigkeit tragen entscheidend dazu bei, die Herausforderungen und Dynamiken modernen gesellschaftlichen Lebens zu verstehen. Durch die Verknüpfung von Theorie und praktischer Anwendung in der Zivilgesellschaft stärkt er den sozialen Zusammenhalt und fördert demokratische Werte.